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Zweiter Bürgerentscheid zum Königsplatz

Am 25. November 2007 waren Augsburgs wahlberechtigte Bürger zur Abstimmung aufgerufen, ob die von den Stadtwerken vorgelegten Pläne zu Umbau und Neugestaltung des Königsplatzes so übernommen werden sollten, oder ob noch weitere Architekten und Stadtplaner ihre Ideen im Rahmen einer Ausschreibung öffentlich machen sollten, um schließlich tatsächlich die besten Pläne für Augsburgs Innenstadt zu verwirklichen. Die Fragestellung zum Bürgerentscheid war extrem verschachtelt gestaltet, sodaß Befürworter der vorliegenden Pläne mit "nein", Gegner aber, die sich weitere Vorschläge zur Umgestaltung wünschten, mit "ja" abstimmen mußten. Im Vorfeld rauchten die Köpfe an Stammtischen, Arbeitsplätzen, Supermarktkassen, Bushaltestellen, und möglicherweise war der eine und andere sich doch nicht recht sícher, ob er wirklich seine eigene Meinung angekreuzt hatte.

Mit einer deutlichen Mehrheit wurden die Umbaupläne für den zentralen Umsteigeplatz in Augsburg zunächst gestoppt. Die Initiatoren des Bürgerbegehrens, und die meisten Augsburger Bürger selbst, wünschen sich nun eine Ausschreibung für bessere Ideen zur Neugestaltung des als "Mobilitäts-Drehscheibe" hochgelobten Nahverkehrsknotenpunktes. Im Augenblick wirkt dieser Platz nämlich, insbesondere für Auswärtige, wie ein großer, ungeordneter Ameisenhaufen.

Drei Monate später wollen nun andere Initiatoren ein zweites Bürgerbegehren ins Leben rufen, um das gültige erste zu Fall zu bringen. Aller Voraussicht nach wird die Frage dazu noch ein wenig komplizierter gestellt werden, mit einem zusätzlichen Fallstrick vielleicht: >Wollen Sie, daß die mit vorangegangenem Bürgerentscheid getroffene Abstimmung lieber doch nicht gilt oder deren Gegenteil?<

  • Königsplatz soll umgebaut werden
  • hochgeladen von Erika Walther
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4 Kommentare

So etwas nennt man: Mit den eigenen Waffen schlagen.

Oder, wie die AZ heute treffend formuliert: Eine aktive Minderheit blockiert immer wieder eine Mehrheit, der alles wurst ist.

War der erste Bürgerentscheid nicht auch die Tat einer aktiven Minderheit? Könnte es nicht sein, dass außerhalb von Wahlkampfzeiten niemand auf diese Idee gekommen wäre? Viele, die der Stadtregierung einen Denkzettel erteilen wollten, haben inzwischen gemerkt, dass der Schuss nach hinten los ging und jetzt über Jahre hinaus alles blockiert wird. Sicher, ich kann die Entwicklung seelenruhig von außen betrachten, finde es deshalb aber nicht minder spannend.

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