Mit eigenen Augen sehen - Landrat Sailer besichtigte Meitinger Lech-Stahlwerke
Landrat Martin Sailer besuchte jetzt mit Mitarbeitern aus dem Landratsamt die Meitinger Lech-Stahlwerke (LSW), um sich selbst ein Bild von den dortigen Arbeitsbedingungen der rund 700 Beschäftigten zu machen. Arbeitnehmervertreter mit der Betriebsratsvorsitzenden Maria Heinrich an der Spitze und Ge-schäftsführer Dr. Klaus Schaefers berichteten dem Landrat von der großen Verunsicherung, die unter der Belegschaft herrsche. Heinrich sprach von dem Eindruck unter den Mitarbeitern, dass die Interessen der Bürgerinitiativen bei den Abwägungen des Landratsamts im Vordergrund stünden und die weitere Entwicklung des Werkes behinderten.
Sailer machte deutlich, dass es überhaupt nicht Absicht der Genehmigungsbehörde sei, die Entwicklung des Werkes künstlich zu behindern. „Für uns sind die Lech-Stahlwerke ein wichtiger Arbeitgeber in der Region. Es ist das berechtigte Interesse des Unternehmens, sich weiter zu entwickeln. Wir machen keine Auflagen, um hier künstlich die Produktion zu drosseln. Es liegt uns fern, Ihnen Gängelungen aufzuerlegen. Im Gegenteil: Wir versuchen Sie in Ihrer Entwicklung zu begleiten“, betonte er. Aber auch die Nachbarn und Anwohner des Werkes hätten einen Rechtsanspruch darauf, dass ihre Interessen gewahrt werden, so Sailer. „In diesem Spannungsfeld“, so der Landrat, „bewegen wir uns. Aber Maßstab unserer Entscheidungen sind einzig und allein Recht und Gesetz.“ Die Spielräume seien relativ begrenzt.
Wenn die rechtlichen Vorgaben mit Blick auf die Entsorgung der anfallenden Elektroofenschlacke sowie die Lärm- und Staubemissionen eingehalten würden, stünde auch einer Produktionserweiterung nichts im Wege. Mit der Genehmigung der weiteren Aufhaldung der Schlacke sei das Landratsamt deutlich entgegengekommen. Kreisjurist Michael Püschel machte überdies deutlich: „Es hat eine Menge von Hinweisen an den Alleingesellschafter Max Aicher gegeben, wie man die Probleme vor Ort lösen könnte.“ Schaefers zeigte sich zuversichtlich, neue Absatzwege für die Elektroofenschlacke erschließen und damit die Entsorgungssicherheit gewährleisten zu können. Er sicherte Sailer zu, den Umweltschutz im Werk weiter zu verbessern. Er kündigte weiter an, das Unternehmen werde in Kürze Sicherheitsleistungen über 4,5 Millionen Euro vorlegen. Das Geld soll dazu dienen, die Schlackeberge notfalls wieder auf die ursprünglich genehmigte Höhe von 15 Metern bei einbaufähiger Schlacke und von 9 Metern beim Vorprodukt zu reduzieren. Die Haldenerhöhung auf 25, beziehungsweise 15 Meter ist nämlich bis Ende 2009 befristet. Durch diese Sicherheitsleistungen wären die Überlegungen des Landratsamts für eine sofortige Produktionseinschränkung jedenfalls zunächst einmal vom Tisch, sicherte Sailer zu. Die Regierung von Schwaben als Aufsichtbehörde teilt diese Rechtsauffassung des Landratsamts. Angesichts der Sicherheitsleistungen hatte sie auf den Grundsatz der Verhältnismäßigkeit hingewiesen. Bis zum Frühjahr 2009 soll dann ein stichhaltiges Konzept vorliegen, wie die Halden wieder abgebaut werden sollen.
Im Stahlwerk machte sich der Landrat anschließend ein Bild vom aufwendigen und „schweißtreibenden“ Produktionsprozess. Die Mitarbeiter schmelzen hier unter härtesten Bedingungen Schrott, um daraus hochwertigen Bau- oder Edelstahl zu erzeugen. Sichtlich beeindruckt waren der Landrat und seine Mitarbeiter von den extrem hohen Temperaturen, die in der Fertigungshalle herrschen. In den Öfen selbst liegen die Temperaturen bei 1700 Grad. Bemerkenswert fand Sailer auch die hohe Ausbildungsquote der Lech-Stahlwerke. Über 40 Auszubildende, das sind sechs Prozent der Belegschaft, arbeiten derzeit im Werk. Schaefers und Sailer vereinbarten, im engen Dialog zu bleiben. „Mir war es ganz wichtig, mit eigenen Augen gesehen zu haben, unter welchen Bedingungen hier gearbeitet wird und mit welchen Problemen das Werk zu kämpfen hat“, lautete Sailers Fazit.
naja, die LSW sind bisher mehrmals durch "unsaubere" und "unlautere" Verhaltensweisen aufgefallen.... man bedenke nur die dubiosen Handlungen hinsichtlich der abgelagerten und noch abzulagernden Schlacken(-berge) auf teilweise illegal betriebenen Deponien sowie an die unseriöse und unsinnige Planung der Deponie in Holzheim....