La Mama! Zum Muttertag.
Die Geschichte einer Mutter.
Die kleine alte verhärmte Frau die man nur als La Mama kannte
und die junge Frau die Blonde die man die Fremde nannte,
das Schicksal der Beiden, konnte vor Jahren man aus der Zeitung erfahren.
La Mama hatte 6 Söhne geboren.
6 Jahre war der jüngste, dann hat sie durch einen Unfall,
Francesco ihren Gatten verloren. Für sie begann eine Zeit der Leiden und Not,
sie musste für ihre Kinder sorgen ums tägliche Brot.
La Mama ging waschen, putzen, Tag aus und Tag ein, ordnete Wäsche,
zuerst bei den Leuten und am Abend daheim,
sie konnte es nicht verhehlen, den Jungens sollte es an nichts fehlen.
Die Söhne von La Mama wuchsen heran,
waren fleißig in der Schule und kamen voran,
6 mal nacheinander ging der Lehrer zu La Mama ins Haus,
es hieße keine Zeit zu verlieren und La Mama ließ ihre Söhne studieren.
Sie trug nun auch Zeitungen täglich von Haus zu Haus,
half nebenbei jede Woche am Markttag noch aus.
La Mama fühlte, dass allmählich sich der Rücken entstellt,
aber sie dachte an ihre Söhne, die brauchten doch Geld.
Gar manchmal sehnte La Mama sich sehr nach einem Stück Kuchen oder Dessert,
doch sie dachte nur, ich muss es ja sparen, das Leist ich mir mal in einigen Jahren.
La Mama Kräfte waren dahin mit waschen, bügeln und ordnen der Wäsche,
war nichts mehr drin, doch meint sie und sagt es zu allen Bekannten,
meine Söhne werden’s mir einmal danken.
Alle 6 Söhne sind etwas geworden, wohnten jedoch an verschiedenen Orten,
und als der Letzte bestand sein Examen, hatte der Älteste bereits einen Namen.
Bei La Mama trafen 6 Postkarten ein, richte ein Festessen her,
das bestandene Examen feiern wir gemeinsam daheim.
La Mama nahm noch einmal all ihre Kräfte zusammen
und es wurde eine Feier mit festlichen Rahmen.
Mama, so sprach der älteste Sohn, du hast es geschafft, hast aus uns tüchtige Menschen gemacht.
In Zukunft kannst arbeiten du nur noch für dich,
arbeiten ? denkt La Mama traurig für sich, sieht denn der Junge als Arzt nicht,
in meinen Händen die Gicht.
Beim Abschied riefen die Söhne fröhlich Arrivederci Mama,
doch La Mama ihre Söhne zusammen nie wieder sah,
anfangs trafen Briefe und Karten noch ein und La Mama wusste genau,
wann jeder ihrer Söhne sich nahm eine Frau.
Besuchen wollt sie mal ihren ältesten Sohn,
er war inzwischen Chirurg an der Klinik in Rom,
doch er schrieb, Mama ich meine es ehrlich,
die Reise wäre für dich viel zu beschwerlich,
darum bleibe doch bitte zu Hause und ruh dich aus.
Ein Architekt war geworden La Mama Zweiter,
sportlich bekannt als ein prächtiger Reiter,
beruflich arbeitete er an Sozialwohnungen für alte Leute wie versessen,
doch seine Mutter in Verona die hat er vergessen.
Er kam zwar zu Besuch und für ihn als Architekt war’s ein Graus,
denn nicht mehr gepflegt war das elterliche Haus,
Mutter so sagte er, es ist deine Pflicht, das Haus zu erhalten,
dabei siehst du nicht, die Risse in den Wänden,
verwittert die Läden an allen Enden,
du musst dein Gespartes schon fürs Haus mal verwenden.
Er bestellte Handwerker zum Mauern und Malen,
die Rechnung musste La Mama bezahlen.
Eine alte wertvolle Truhe hat verkauft sie deswegen,
und später werden sich darüber die Söhne erregen.
La Mama Dritter war Anwalt des Rechts in Florenz,
er fehlte auf keiner Juristen Konferenz.
Mit zu verbessern das Recht im Land war sein Ziel,
doch zu unterstützen die Mutter da hielt er nicht viel.
Ihr Vierter Sohn Professor war er, der einzige der ab und zu,
ihr Lire schickt her, doch er schrieb auch,
schicke Deine Briefe mir bitte in Zukunft in mein Büro.
Meine Frau lacht über die Fehler, die du machst immer so,
er meinte, es teils im Ernst, teils im Scherz.
Doch für La Mama war das ein bitterer Schmerz.
Ein hoher Beamter bei der Stadtpolizei, das war La Mama Sohn der 5. in der Reih,
von ihm wusste sie nur noch aus der Zeitung,
denn da konnte sie öfters mal lesen.
Er bekämpft in seiner Stadt das Verbrecherunwesend.
Der Jüngste war Sänger und weithin bekannt, er sang nicht nur im eigenen Land,
auch in Paris in London in Wien und Berlin,
es stieg die Beliebtheit, sein Ansehen und sein Gewinn.
Von ihm kamen öfters bunte Karten ins Haus,
das weckte und löste bei La Mama die Sehnsucht aus,
auch einmal zu reisen zu ihrem Jüngsten nach Wien,
in der Loge zu sitzen und lauschen nur ihm,
er aber sandte ihr ein Radio zu, nun kannst du immer mich hören,
ganz bequem im Sessel sitzen, denn niemand wird dich da stören.
Die Jahre gingen für La Mama dahin,
krank war das Herz und schwer ihr der Sinn,
und eines Tages fiel nieder sie vor ihrem Haus,
es schien als wäre ihr Leben nun aus.
Die blonde Frau, die Fremde ging gerade vorbei,
und holte für La Mama den Arzt schnell herbei,
sie schrieb auch 6 Briefe wie La Mama sie bat,
besucht Euere Mutter, den Tod sie bald hat.
Was Mutter soll krank sein, so plötzlich und jäh,
sie war Zeit ihres Lebens gesund und sehr zäh,
sie wird sich erholen, ich weiß es genau,
so oder ähnlich schrieben La Mamas Söhne der fremden Frau.
Einer davon meinte jedoch, sei es mit der Mutter wirklich so schlimm,
käme er sicher nach Verona dann hin.
Es wäre zu regeln das Erbe auch wegen dem Haus,
er würde das machen er kenne sich aus.
Die Fremde, von La Mama Luisa genannt,
war über die Söhne in hellen Zorn entbrannt,
jene Mutter zu rächen an das dachte sie jede Stund
und pflegte La Mama in 6 Wochen gesund.
Verkaufe dein Haus und gib mir das Geld,
du sollst mit mir gehen, ich zeig dir die Welt,
so sprach Luisa die Fremde oft beschwörend zu La Mama,
und eines morgens sagte La Mama doch ja.
Verkauft war das Haus mit Inventar in wenigen Tagen,
La Mama konnte der Luisa 100.000 Mark übertragen,
sie bekam nun eine Kur für ihr Herz,
eine Kur auch für die Gicht, dies nahm ihr ein wenig den Schmerz,
auch ihren sehnlichsten Wunsch hat die Fremde erkannt,
ein blaues Kostüm und einen Hut mit Blumen am Rand.
La Mama reiste nun mit der Fremden durch`s Land,
für sie war alles neu und interessant,
sie sah die Stadt Rom, Venedig, Florenz und Mailand,
das Leben das die Söhne führten war bald ihr bekannt.
Ihr jüngster sang gerade an der Oper in Wien,
die Fremde reiste mit La Mama dorthin,
er sang das Lied von Mamaschi, so als wäre es für sie,
sie war eine Mutter und dem Sohn sie alles verzieh.
Sie fuhren nach Berlin nach London Paris.
La Mama aß Kuchen und feine Desserts und eins war gewiss,
das Reisen war ehrlich, ihr nie zu beschwerlich.
So gingen vorüber 2 volle Jahr, das Geld ging zur Neige,
doch La Mama war dies längst schon klar,
seit 2 Monaten lebten Luisa und La Mama in Koblenz am Rhein,
dort hatte Luisa ihr Zuhause, dort war sie daheim.
Es war Herbst , es färbten sich gelb die Blätter der Bäume,
und es zerrannen all die Pläne und Träume,
La Mama wurde krank und sie schrieb mit zitternder Hand,
6 Briefe, sie erzählte von Luisa von deren vorsorglichen Liebe.
Genau 72 Jahre La Mama nun zählte,
zum Geburtstag Luisa einen Strauß Blumen bestellte,
und so als käme dieser von all ihren Söhnen,
ließ Luisa im Rundfunk das Lied von Mamaschi ertönen.
Jedoch La Mama wusste genau,
die Blumen kamen von Luisa der fremden Frau,
sie tat es um ihr diesen Tag zu verschönen,
sie sollte sich im stillen mit allen versöhnen.
La Mama nahm den Strauß Blumen zur Hand,
wanderte langsam durch den Park und setzte sich auf eine Bank,
hier hatte sie oft mit Luisa gesessen und den Kummer über die Söhne vergessen.
Francesco holst du mich ab, flüsterte sie leise
und La Mama begab sich auf ihre allerletzte Reise,
2 ihrer Söhne kamen alsbald, voll Hass auf die Fremde in ihren Herzen war’s kalt.
Sie nahmen das glückliche lächeln der toten Mutter nicht war,
sie drohten der Fremden, ins Gefängnis bringen wir dich einige Jahr,
aus Gewinnsucht betrogen und ausgenützt,
eine alte hilfslose Frau, so formulierte der Anwalt des Rechts alles genau.
10.000 Mark haben die Söhne investiert, zum Schluss dann hoch triumphiert,
das Gericht hat ermittelt, Zeugen gehört und erwogen,
3 Jahre Gefängnis, doch nun eine Frage,
hat die Fremde La Mama wirklich betrogen.?
Geht man spazieren in Koblenz am Rhein
und tritt in den alten Friedhof hinein,
da findet ein Grab man mit vielen Blumen geschmückt,
hier ruht LA Mama, lautet in goldenen Lettern die Schrift.
Traurig aber war, so oder ähnliche Geschichten hört man des öfters, schade !