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Feuer & Flamme

Vor 4 Jahren habe ich begonnen, Glasperlen von Hand zu wickeln. Auf die Idee kam ich ganz zufällig während meiner Arbeit als Redakteurin für eine Kreativzeitschrift zum Thema "Schmuck".
Nach einigen Kursen und Workshops stand für mich fest: das willst du machen! Viele liebe Menschen haben mich unterstützt und gefördert, ermutigt und bestärkt. In ihrer aller Schuld stehe ich und hoffe, dass ich mich würdig erweise! Also habe ich im Januar 2008 eine Werkstatt eröffnet. Ich habe sie "Feuer & Flamme, Kreativlabor für die Herstellung von Glasperlen" genannt.
Nach der Eröffnung im Januar und einem gigantischen Artikel in der AZ (danke Eva und Thomas!) gebe ich regelmäßig Kurse. Von Mal zu Mal macht mir das mehr Spaß und ich habe den Eindruck, dass der Funke auch auf meine Schülerinnen und Schüler überspringt. Viele kommen wieder, mieten die Brenner stundenweise oder richten sich zu Hause einen Arbeitsplatz ein. Ich glaube langsam, dass ich hier eine Glasperlenwickler-Dynastie heranzüchte ;-)).
Viele Schüler/-innen haben zunächst höllischen Respekt vor der heißen Flamme. Gestern war eine sehr nette Dame da, die zitterte richtig (und das lag nicht an meinem Kaffee!). Aber das legte sich schnell. Die Technik des Brenners beherrscht man im Nu: es gibt nur zwei Ventile, die man verstellen kann. Und den Respekt sollte man natürlich auch behalten - nur Angst braucht man wirklich nicht zu haben. Die Tätigkeit ist so spannend, dass in der Werkstatt oft totales Schweigen herrscht, selbst wenn da 4 Frauen sitzen und arbeiten (sehr ungewöhnlich ;-)!). Man hört nur das leise Brummen der Abluftanlage und der beiden schallgedämmten Sauerstoffkonzentratoren - und natürlich die Musik aus meinem MP3 Player, die auch mal recht rockig sein kann. Morgen Abend ist wieder Kurs. Ich bin schon sehr gespannt auf die Schüler und auf die Perlen, die entstehen!

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3 Kommentare

Wahrlich wunderschöne Eindrücke deiner Glasperlen.

Sehr schöne Glasperlen!
Aber wie genau funktioniert denn das "wickeln"?

Hier kommt die Theorie des Glasperlenwickelns:
Der Rohstoff sind farbige, opake oder transparente und klare Glasstangen aus deutscher, italienischer oder tschechischer Produktion. Diese werden an einem Brenner bei 800-1400 Grad Celsius geschmolzen. Das flüssige Glas wird um einen beschichteten Stahldorn gewickelt. Je nach Anzahl der Lagen Glas wird die Perle größer oder kleiner. Mit dünnen, selbstgezogenen Glasfäden kann die Perle zusätzlich verziert werden. Alle Dekorationen, die man auf den Abbildungen hier sehen kann, sind mit dünnen Glasfäden gemacht. Soweit zur Theorie ;-).
Da das Wickeln von Glasperlen ursprünglich ein Teilbereich der Glasbläserei war und somit ein Lehrberuf, kann sich wohl jeder vorstellen, dass das Ganze nicht so einfach ist, wie es klingt. Trotzdem, kann dieses tolle Hobby von jedem erlernt werden. Nach einem 6-stündigen Anfängerkurs können meine Schüler runde (!) Perlen herstellen, beherrschen einfache Dekorationen, wie z.B. Blümchen und Dots und machen wunderschöne Eulenaugenperlen, wie im Bild zu sehen. In einem bekannten Internet Portal, in dem man Videofilme ansehen kann (darf ich den Namen hier sagen?), kann man unter dem Begriff "Glasperlen wickeln" einige Tutorials ansehen. Aber Vorsicht: Suchtgefahr!! Wer einmal mit dem Perlen-Virus infiziert ist, wird ihn nicht mehr los!

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