Ab September Familienstation in Diedorf
Landkreis, Schulverband Diedorf und Katholische Jugendfürsorge unterzeichnen Vertrag
Am Mittwoch hat im Landratsamt Augsburg ein
„Dreierbündnis“ aus Landkreis, Schulverband Diedorf sowie Katholischer Jugendfürsorge Augsburg einen Vertrag für eine „Familienstation“ in Diedorf geschlossen. Für den Landkreis Augsburg unterzeichnete Landrat Martin Sailer den Vertrag, für den Schulverband Diedorfs Bürgermeister Otto Völk und für die Katholische Jugendfürsorge deren stellvertretender Vorsitzender Markus Mayer. Die Station soll am 15. September ihren Betrieb in der Volksschule aufnehmen. Sie will Anlaufpunkt für Hilfe suchende Familien, Kinder und Jugendliche sein. Die Katholische Jugendfürsorge hat im Auftrag des Landkreises die Trägerschaft für das Projekt übernommen, was Sailer sehr freute: „Da steckt Qualität dahinter.“ Durch intensive Beratung und Betreuung will die Familienstation aufkommende familiäre Konflikte möglichst schon im Vorfeld beile-gen. Sie berät in Erziehungs- und Bildungsfragen, bietet Elternkurse und Gruppen für Alleinerziehende, Trennungseltern und deren Kinder sowie Informati-onsabende an und will Netzwerke zu den Schulen, Kindergärten, Kirchen, Vereinen, Kinderärzten und dem Amt für Jugend und Familie beim Landratsamt aufbauen.
Zehn Stunden in der Woche
In der Familienstation wird eine qualifizierte Fachkraft an zehn Stunden in der Woche zur Verfügung stehen. Zusätzlich sollen dort auch noch weitere Veranstaltungen der Katholischen Jugendfürsorge und anderer Träger stattfinden.
Es sei einmalig in Bayern, eine Familienstation in einer Schule einzurichten, so Völk. „Mit der Verbindung von Schule und niederschwelliger familiärer Fürsorge betreten wir Neuland. Aber wir sind überzeugt, dass wir gute Voraussetzungen haben, um erfolgreich zu sein“, ist der Diedorfer Bürgermeister zuversichtlich. Für die Familienstation und die Katholische Jugendfürsorge sei es ein Experiment, betonte Mayer. Die Erfolgsaussichten sind aber auch deshalb so gut, weil in der engen Verzahnung mit dem örtlichen Schulsozialarbeiter und der Streetworkerin den Kindern, Jugendlichen und Familien ein umfassendes Angebot gemacht werden kann.
Dieser Ansicht ist auch der Landkreis, der nicht nur die Gesamtverantwortung für das Projekt übernommen hat, sondern das Vorhaben auch mit 15 000 Euro finanziert. „Bereits in anderen Kreisgemeinden haben ähnliche Projekte eine hohe Akzeptanz erfahren. Die angebotenen Hilfen greifen. Familiäre Probleme konnten vielfach bereits in der Entstehungsphase gelöst werden. Insofern war es für uns eine Selbstverständlichkeit, dass wir uns hier engagieren“, betonte Sailer.