3. Fest der Naturgeister: Engagierte Darsteller, staunendes Publikum und enttäuschte Künstler
Das Fest der Naturgeister lockte im dritten Jahr wieder tausende Besucher in den Augsburger Botnischen Garten. Der renommierte Airbrush-Künstler Meinrad Froschin und die Haar-Stylistin Ursula Eschbach erweckten mit phantasievollen Kostümen und Farben eine große Schar von Faunen, Feen und Elfen zum Leben.
Überall in der Anlage waren sie zu entdecken: der Elfenkönig, der neue Bläuling, das wandelnde Blatt, die Birke, die kleinen Blütenelfen, die strahlende Sonnenblume, die zauberhafte Wassernixe, die vier Elemente Erde, Feuer, Wasser und Luft. Im tiefen Gebüsch tauchten die kleinen Faune auf und die mottenflüglige Orchideenelfe waren wieder gekommen in die sonnengeflutete Gartenanlage.
Viel Mühe und viel Zeitaufwand investieren Froschin und Eschbach in die Gestaltung der Phantasiefiguren. "Das kostet auch eine Menge Geld", so Meinrad Froschin im Gespräch mit myheimat-Reporterin Sabina Scherer. Die bekannten Künstler fühlen sich von Augsburgs Kulturszene ziemlich alleine gelassen. "Außer den freiwilligen Spenden mancher Besucher, den Erlösen aus den Verkaufsständen und einem kleinen Beitrag der Regio Augsburg sei von offizieller Seite aus Augsburg nichts zu erwarten", so Froschin. Mehr als fünftausend Euro müssen Froschin und Eschbach jedes Jahr voraus finanzieren und die Einnahmen "decken nicht einmal im mindesten die anfallenden Ausgaben".
Nicht zu verdenken ist es den Künstlern also, dass sie sich wahrscheinlich nach einem neuen Aktionsfeld umschauen werden. "Die Begeisterung der Besucher ist halt leider nicht kostendeckend". so Froschin. Die Worte der Künstler machen nachdenklich. Warum, so muss man fragen, ist es nicht möglich für das viel besuchte Event ganz einfach einen Zuschlag bei den Eintrittsgebühren zu verlangen um auf diese Weise den Künstlern und den mehr als vierzig engagierten Darstellern zumindest eine kleine Anerkennung für ihren großen Einsatz zukommen zu lassen? Dass das alljährliche Fest der Naturgeister im Augsburger Botanischen Garten keine Veranstaltung des Anlagenbetreibers ist, werden viele Besucher nicht wissen.
Schade drum, wenn diese große Kunst, diese lebendig gewordene Phantasie nächstes Jahr aus Augsburgs Botanik verschwunden sein sollte.
Text: Franz Scherer
Bilder: Franz Scherer, Sabina Scherer
Information:
Meinrad Froschin
Ursula Eschbach
Ob höhere Eintritte da helfen? Das verschreckt doch eher.
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