„Ehrenamt nicht nur sehen, sondern auch anerkennen“
Verleihung des Ehrenzeichens an drei verdiente Landkreisbürger
Noch einmal im Monat November hielt der Terminkalender des Augsburger Landrats einen bedeutenden Ehrungstermin bereit. Im Namen von Horst Seehofer händigte diesmal der Stellvertreter des Landrats, Heinz Liebert, drei verdienten Persönlichkeiten des Landkreises Augsburg die höchste Auszeichnung für im Ehrenamt tätige Männer und Frauen aus: nämlich das Ehrenzeichen des bayerischen Ministerpräsidenten. Beim Festakt im Landratsamt begann Liebert mit der Laudatio in alphabethischer Reihenfolge.
So ging das erste Ehrenzeichen an Günther Prestele aus Konradshofen. Mit ihm hatte der Stellvertreter des Landrats einen „guten Bekannten“ vor sich. Denn Prestele leitet seit 25 Jahren den Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises Augsburg, der seit 1998 auch eigenständig ist. Die Liste von Günther Presteles Ehrenämtern ist lang, wie Liebert feststellte: 27 Jahre stand Günther Prestele an der Spitze des Musikvereins Konradshofen und prägte dessen erfolgreiche Entwicklung maßgeblich mit. 1982 gründete er die „Laienbühne“, die er bis 2015 leitete und bei der er heute noch aktiv mitspielt, vor über 30 Jahre initiierte er den Kinderfasching, der seitdem jährlich gefeiert wird. Und Prestele ist und war auch handwerklich ein Mann der Tat, denn bei der Renovierung und dem Umbau der ehemaligen Schule in ein Heim für die Dorfgemeinschaft, leistete er über 920 ehrenamtliche Arbeitsstunden. 1988 war er Mitbegründer der Jugendkapelle Stauden, um deren Finanzen er sich zehn Jahre kümmerte. Gerade bei den jugendlichen Musikern gilt Günther Prestele als „Ziehvater“ und Vorbild für gelebte und erfolgreiche Vereinskultur. 1993 war Prestele dann auch der Motor für eine Wertstoffsammelstelle in Konradshofen, die der Musikverein im Auftrag der Gemeinde Scherstetten betreibt. Seine Frau Martina und er betreuen diese jeden Freitagnachmittag. 2002 kam dazu noch eine Gebrauchtmöbelbörse, ebenfalls von Prestele organisiert. Auch der Kommunalpolitik hat sich der Konradshofer in seinen wenigen freien Stunden noch verschrieben: zwölf Jahre Gemeinderat, davon sechs Jahre Zweiter Bürgermeister und viele Jahre an der Spitze des CSU-Ortsverbandes gehen ebenfalls auf sein Konto.
Anna-Elisabeth Schaller aus Gablingen ist seit 35 Jahren Mitglied im dortigen Sportverein. Seit über 20 Jahren ist sie Sparten- und Abteilungsleiterin der Turnabteilung, die neben Mutter-Kind-Turnen auch Step-Aerobic und Damengymnastik anbietet. Das besondere Augenmerk Schallers liegt dabei auf der Kinder- und Jugendarbeit. Einige Jahre gehörte sie auch dem Interimsvorstand an. Anna-Elisabeth Schaller wurde für ihr langjähriges Engagement heuer bereits von der Gemeinde Gablingen mit der Ehrennadel in Gold ausgezeichnet.
Auch Herbert Weidisch aus Neusäß ist seit Jahrzehnten in den unterschiedlichsten Bereichen bürgerschaftlich engagiert: Er war zwölf Jahre stellvertretender Vorsitzender der Sing- und Musikschule Neusäß e. V., ist seit 1995 Mitglied im Gartenbauverein „Mittleres Schmuttertal“ e. V. Westheim, wo er 20 Jahre Kassenwart war und sich seit letztem Jahr in der Vereinsleitung engagiert. Zudem war Weidisch einige Jahre Kassierer beim Schwimmteam Neusäß und neun Jahre Kampfrichter im Bayerischen Schwimmverband. Auch die Schützenabteilung des Postsportvereins hat er fünf Jahre als Schriftführer unterstützt, außerdem gehört er auch bereits 20 Jahre dem örtlichen CSU-Ortsverband an.
Bevor es zum Fototermin und anschließend zum gemütlichen Teil des Nachmittags überging, gab Heinz Liebert den Geehrten noch die Gelegenheit, das Wort zu ergreifen. Sowohl Günther Prestele, wie Anna-Elisabeth Schaller dankten vor allem ihren Ehepartnern für deren Verständnis. „Ohne den nötigen Rückhalt in der Familie wäre das ehrenamtliche Engagement nicht möglich gewesen“, waren sich beide einig. Anna-Elisabeth Schaller bezog zudem auch die Vereinsleitung des SV Gablingen und Bürgermeister Karl Hörmann in ihre Dankesworte ein. Herbert Weidisch fügte schmunzelnd hinzu: „Meine Frau hat mich natürlich auch immer bestens unterstützt, aber ich muss schon dazusagen, dass sie es war, die mich für die Übernahme der Ämter erst ins Spiel brachte.“