Bahn
Ausbau statt Neubau: BISCHT veröffentlicht neues Positionspapier
Wer Klimaschutz ernst meint, muss auch auf mehr Bahnverkehr setzen. Dazu braucht es nach Meinung des überregionalen Netzwerks Bürgerinitiativen Schwabentrasse e.V., kurz BISCHT, auch eine leistungsfähigere und deutlich zuverlässigere Bahn, die im Konsens mit und für die Bevölkerung der Region konzipiert wird. „Voraussetzung für die Akzeptanz eines Infrastrukturprojekts, wie dem Bahnprojekt Ulm-Augsburg, ist eine bedarfsgerechte, menschen- bzw. umwelt- und landschaftsverträgliche sowie wirtschaftliche Planung. Im Fokus muss dabei der Nutzen für unsere Region stehen“, fordert Jürgen Zimmermann, Vorsitzender der BISCHT.
„Bahnprojekt Ulm-Augsburg: Ja, aber...“ lautet daher die Überschrift des neuen Positionspapiers der BISCHT. Wir von den Bürgerinitiativen werden auch im neuen Jahr nicht müde, uns für einen sinnvollen Ausbau der Bahnstrecke Ulm-Augsburg zu einzusetzen. Auch für 2023 haben wir wieder gemeinsame Aktionen geplant, um Politik, Wirtschaft und die Öffentlichkeit wach zu rütteln.
Für uns ist es nicht nachvollziehbar, warum man in einem Bundesprojekt dieser Größenordnung stur an Projektvorgaben festhält, die längst überholt sind, intakte Natur zerstören, Milliarden fressen und frühestens in 20 Jahren einen Beitrag zum Klimaschutz leisten werden.
Dass es eine ernstzunehmende Alternative für ein verbessertes Bahnnetz gibt, zeigt das neue Positionspapier der BISCHT plausibel auf. Daraus wird ersichtlich, dass die Bürgerinitiativen keine Bahngegner per sé sind. Vielmehr kämpfen die Gruppierungen gemeinsam für den sinnvollen Einsatz von Steuergeldern und Ressourcen für einen Bestandsstreckenausbau mit Verstand, der wesentlich schneller und gleichzeitig bedarfsgerecht sowie umweltverträglich Nutzen für die Region bringen würde.
Herbert König aus Schmiechen, Diplom Ökonom, Verkehrsexperte und ehemaliger Chef der Münchner Verkehrsgesellschaft, hält die vom Bund geforderten 26 Minuten Fahrtzeit zwischen Ulm und Augsburg für nicht notwendig, um einen bundesweit durchgängigen Deutschlandtakt einzuführen. „Die uns vorliegenden geplanten Zugzahlen rechtfertigen Ausbaumaßnahmen, aber sicher nicht die Verdoppelung der Gleiskapazitäten mit verheerenden Folgen bei der Neutrassierung. Denn auch mit ein paar wenigen Minuten längerer Fahrtzeit funktioniert der Deutschlandtakt, aber eben wesentlich verträglicher für Mensch und Natur,“ so König.
Daher fordert das Netzwerk BISCHT den Bund auf, die aktuellen Planungen umgehend auszusetzen, bis die Überprüfung und Anpassung der veralteten Projektvorgaben einen menschenverträglichen und gleichzeitig wirtschaftlichen Ausbau der Bestandsstrecke statt Neubau zulässt.
Das vollständige Positionspapier sowie weitere Informationen sind auf www.bischt.de einzusehen und werden bei der Jahreshauptversammlung der BISCHT am Freitag, 27. Januar 2023, 19 Uhr in der Sportgaststätte Kupferdach in Straß allen Interessierten vorgestellt. Herbert König wird als Gastredner zu den Forderungen in Sachen Deutschlandtakt aus Expertensicht informieren.
Überregionales Netzwerk Bürgerinitiative Schwabentrasse e.V.
Mal wieder die Behauptung dass ein Ausbau viel schneller als ein Neubau wäre obwohl die Erfahrung was komplett anderes sagt.
Und wenn behauptet wird, der Deutschlandtakt würde auch mit mehr Minuten Fahrzeit als die 26 bisher funktionieren, dann wären nicht nur Thesen wie solche sondern auch Erklärungen und Darstellungen hilfreich.