Archäologischer Park und Dom Xanten
Der Archäologische Park Xanten (apx.lvr.de) ist ein Freilichtmuseum, das rekonstruierte und ursprüngliche Bauen aus der Römerzeit zeigt. Mit einer Größe von 73 Hektar und rund 10.000 Einwohnern war die Colonia Ulpia Traiana eine der zentralen Städte der römischen Provinz Niedergermanien, wurde aber im Jahre 275 fast vollständig von den Franken zerstört. Mit der Siedlung „Tricensimae“ entstand daraufhin auf dem Gebiet der Colonia das „bedeutendste Festungswerk am Niederrhein“, wie die Sekundärliteratur berichte. Zu Beginn des 5. Jahrhunderts nahmen die Überfälle der Germanen jedoch dermaßen zu, daß die Siedlung endgültig aufgegeben wird.
Die Geschichte der Stadt Xanten (xanten.de) ist hier nicht das Thema. Das APX ist heute ein großflächiger Park. In einigen Gebäuden gibt es Gastronomie, auch einige Ausstellungsräume, in denen römisches Leben in Form von Wohnungseinrichtung zu sehen sind. Dieser Teil der Ausstellung ist am ehesten für Familien und für den Sommer geeignet. Dort finden auch regelmäßig Sonderveranstaltungen statt.
Den Park gibt es seit 1977. Der Landschaftsverband Rheinland ist der offizielle Träger des Museums. Der Park wird momentan erweitert, was sich beispielsweise daran zeigt, daß die Bundesstraße 57 komplett verlegt wurde.
Sehenswert ist das Römer-Museum. Es wurde am 16. August 2008 eröffnet. Der Ausstellungsbau wurde von dem Architektenbüro Gatermann Schossig aus Köln geplant und vom Atelier Brückner aus Stuttgart gestaltet. Die modern gestaltete Ausstellung schlängelt sich durch mehrere Etagen. Videostationen gibt es genauso wie Lese- und Schautafeln und gut beleuchtete Vitrinen, in denen historische Fundstücke gezeigt werden. Im Keller gibt es die Möglichkeit, Sonderausstellungen zu präsentieren. Im Jahre 2012 ist dort eine Fotoausstellung zu sehen. Dieses Museum, genauer: dieser Museumsteil ist der Höhepunkt des Freiluftmuseums und für sich allein genommen schon das Eintrittsgeld in Höhe von 9 € wert.
Wer sich schon einmal in Xanten aufhält, sollte sich auch auf jeden Fall den dortigen Dom (offiziell katholisch-kirchenamtlich: St. Viktor zu Xanten, Internetpräsenz stviktor-xanten.de) ansehen. Das historische Kirchengebäude mag auf den ersten Blick wie eine unpraktische gotische Hallenkirche aussehen – was allein schon an den riesigen räumlichen Ausmaßen liegt. Gibt es hier einen Kreuzweg? Auf den ersten Blick ist er nicht zu sehen. Aber allein schon die Pracht der farbigen Glaskirchenfenster, die (Flügel-)Altarbilder, die steinernen Heiligenstandbilder sind schon einen genauen Blick wert. Für einen nichtkatholischen Kirchenbesucher (wie den Autoren dieses Textes) mag vielleicht das eine oder andere Detail unverständlich bleiben; aber allein schon die kunsthistorische Pracht überzeugt und gefällt.
An einem Punkt ist die Kirche – zumindest subjektiv – unpersönlich und kalt. Die Kirche ist so groß, daß es keine ruhige, stille Ecke gibt, in die man sich zurückziehen kann, wenn man ungestört sein möchte.