Wer kennt sie noch?
Meine gestrige Fahrradtour führte mich in das Moor zwischen Großenheidorn und Mardorf, am Steinhuder Meer. Dort, etwas Abseits des Weges, habe ich mir mal die Flora betrachtet. Mein Blick fiel auf einen sehr braunen kleinen See, der seitlich durch die Birkenbäumchen zu sehen war. Ich lehnte mein Fahrrad an eine kleine Birke und betrat den braunen nachgebenden Moorboden. Ich hatte das Gefühl, als würde ich in einen Gummi treten, so schwammig und nachgiebig fühlte sich der Untergrund an. Vor dem See war kaum ein Bewuchs zu sehen, seitlich war ein niedriger lichter Mischwald, in dem sich ein Teppich mit Blaubeersträuchern ausbreitete.
Ich kenne diese Sträucher zur genüge. Als Kind bin ich mit der Familie in den Schneerener Wald gefahren um Blaubeeren zu pflücken, natürlich wurden diese 10 km mit dem Fahrrad gemacht. Damals gab es Eimerweise diese sehr kleinen blauen Beeren, doch es war eine sehr mühsame Arbeit. Obwohl wir Kinder ja fast nur in den Mund gepflückt haben, sind dann doch die mitgenommenen Behälter voll geworden. Was haben meine Eltern sich Tagaus Tagein für uns Kinder geplagt. Heute würde wohl kaum jemand den ganzen Tag in den Wald gehen um diese leckeren Beeren zu sammeln. Da wäre die Angst vor dem gefürchteten Fuchsbandwurm viel zu groß. Heute bemüht man sich, wenn überhaupt, in einer Plantage an hochstämmigen Beerensträuchern, da braucht man sich nicht mehr den Rücken krümmen.
Als ich an dem ersten See vorbei war, sah ich wieder ein Stück Moorboden, dann kam ein zweiter See der etwas tiefer im Gelände lag. Ich betrat vorsichtig den braunen trockenen Torfboden, immer bedacht, ich könnte ja einsinken. Nachdem ich mir alles angesehen habe, sah ich erst dass die Blaubeersträucher bereits blühten. Um ein gutes Bild zu bekommen, blieb mir nur die Seitenlage auf dem Moorboden übrig. Es war einfach schön, diese glockenartige kleine Blaubeerblüte, die sich gegen den sonnigen Himmel ein wenig abhob, zu fotografieren. Leicht erahnen konnte ich den Blütenstängel, der aus der Blüte wie ein Klöppel in einer Glocke ein wenig heraus ragte. Später auf dem PC war dieser Anblick fast überwältigend, das ist eben Natur pur.
genau geschildert und originelle Fotos gemacht; da kann man sich kaum vorstellen, dass aus diesen fast durchscheinenden Blüten tief blaue, lecker schmeckende Früchte werden - schmatz