Was war um 2.14 Uhr mit dem Mond los?
„Du, Paul“, sagt mein Freund Peter zu mir. „Du Paul kann ei’ntlich der Mond besoffen sein?“
„Wat“, sag ich. „Der Mond besoffen. Bist wohl selber besoffen, hallo. Kann gar nich sein, weil war nix von in Fernsehn, dass die bei ihren Besuch Schnaps und Bier für den nächsten Besuch da gelassen ham. Und von ‘n paar Kisten kriegste kein Mond nich besoffen.“
„Is schon klar“, sagt Peter. Nur, wie ich letzte Nacht, et war genau 2.14 Uhr, aus unser Küchenfenster gucken tu, da hat et sich der Mond genau auf unsere Tannenhecke bequem gemacht. Holla, denk ich. Das ja man Paradebild. Das hat noch kein nich fotografiert, wie et sich der Mond auf unsere Tannenhecke bequem machen tut. Ich hol also mein Foto und halte drauf. Doch der Mond hält eimfach nich still. Der tanzt hin und her und auf und ab. War gar nich so eimfach, den auf‘e Platte zu bannen. So is der hin und her getorkelt. Mich is ganz schwindelig von geworden.“
„Hast wohl selbst ein zu viel gehabt“, sag ich für ihm.
„Zu viel gehabt, hallo, sag mal spinnst du. Ich hab da schon 4 Stunden in’er Poofe gelegen. Hab mich da nur was für zum Trinken geholt“.
„Ach so, sag ich, was zum Trinken. – Hast wohl Nachdurst auf die Stein-Pilschen gekriegt?“
Nix Stein-Pilschen. Ich hab überhaupt kein Nachdurst nich auf irgendwas gehabt. Bloß der Mond lag besoffen auf unsere Tannenhecke, und das kann ich beweisen. Weil, ich hab ja die ganzen Fotos von, wie er am Tanzen is.“
„Schon gut, schon gut“, sag ich. Nur haste mich noch nich erklärt, wie der Mond besoffen werden kann und wie er dazu kommt, sich ausgerechnet auf deine Tannenhecke hinzuhau’n. Und wie er dann noch drauf kommen tut, ausgerechnet für dir zu tanzen.“
Ja, weiß ich au nich. Sonst hätt ich dir ja nich gefragt, ob der Mond besoffen sein kann?“
„Kann er, kann er schon“, sag ich, wenn die ihn ‘ne Schnaps- und Bierleitung hingelegt haben. Hat aber noch nix von in’er Zeitung gestanden.“