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Die alte Weide - letzte Zuflucht

Raschen Schritts folgt der Wanderer dem Weg. Es war ein kalter Wintertag und es ging schon auf den Abend zu. Am Wegrand eine alte, mächtige Weide. Hoch aufgeschossen. Doch stark verletzt. Sie flüstert dem Wandere zu:
„Hab acht, hier bin ich. Ja, hier oben. Wenn du empor schaust, kannst du mich sehen. Ich bin der Alte, die Seele der Weide. Vielen biete ich ein Dach über dem Kopf. Ohne Ansehen der Person. Schau mich an. Schau in mich hinein. Du findest sie alle an ihrem Platz. Den Eisgrauen, Schiefgesicht, das Dreiecksmonster und Halbgesicht, Rebhuhn und Sperber als Vertreter der Vögel. Früher war noch ein Seepferdchen hier als Vertreter der Meerestiere. Es ist dem letzten Sturm zum Opfer gefallen, wie mein großer linker Ast. Der Sturm hat ihn mir abgerissen. Jetzt sind die Wohnungen ein wenig feucht.“
Der Wanderer war stehen geblieben. Denn das Flüstern des Baums zog ihn in seinen Bann. Er hörte gespannt hin. „Geh leiste den Bewohnern Gesellschaft. Es ist etwas einsam hier draußen. Sprich mit ihnen. Sie sind dankbar für jeden Besuch.“
Der Durchreisende trat auf den hohlen Baum zu und blickte durch die Bresche, welche der Wind geschlagen hatte als er den Ast abriss, in den Stamm hinein. Es roch ein wenig nach Moder. Kein Wunder, denn der Baum war innen ganz hohl, nur noch eine dünner Zylinder aus Rinde und Holz trug die mächtige Krone der Weide.
Nachdenklich begrüßte der Wanderer die Bewohner. Dann nach einer Weile der Stille sagte er, halblaut, so als dürfe es niemand hören: „Den nächsten Sturm werdet ihr alle nicht mehr überleben.“
„Ja“, stimmten die Bewohner und die Weide zu. „Ja, unsere Zeit ist abgelaufen. Darum war es auch so wichtig, noch einmal mit jemandem zu sprechen und uns zu verabschieden. Wir danken dir, dass du trotz deiner Eile Zeit für uns hattest. Jetzt mag der Sturm kommen und uns hinwegfegen. Das ist nicht schlimm. Denn durch dich und deine Erzählung leben wir weiter.“

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