Da ham wir den Salat
„Da ham wir den Salat“! Mein Freund Peter ist ganz aufgeregt. „Wir, die kleinen Leute werden immer mehr zu den Zahlmeistern der Nation. Was sag‘ ich von Europa. Vielleicht sogar von dem Rest der Welt.“
Wenn Peter so anfängt, dann wird’s politisch. Um ihn wieder halbwegs runter zu bringen, antworte ich dann immer mit:
„So wie’s kommt, so wird es gegessen. Reg‘ dich ab. Kannst, ja doch nichts ändern. Die machen ja doch was sie wollen.“
„Hab ich auch immer gesagt als die die Banken geschmiert haben, dann Griechenland und mit dem Rettungsschirm den Rest von Europa. Jetzt zahlen wir auch noch das völlig unnötige AKW-Moratorium. Wo RWE klagen will. Zu allem Überfluss werden wegen dem Super E10 auch noch die Lebensmittel teurer. Steht jedenfalls so in der Bild-Zeitung. Dass alles teurer wird ist ja auch schon bei unserem Enkel angekommen. Letztens war ich mit ihm beim Einkaufen. Erst wollte er Rosinenbrötchen. Eins aus der Tüte hat er gleich angebissen. Dann lief ihm ein Überraschungsei über den Weg. Das wollte er natürlich auch und dann auch noch das neueste Spidermanheft. ‚Ne, sag ich zu ihm. Soviel Geld habe ich nicht. Eins kannst du nur. ‘ ‚Aber Opa', sagt er. ‚Du bist doch selber schuld. Wenn du jeden Morgen ganz schnell als Erster zur Bank gehst und alles Geld abholst, dann hast du doch genug. ‘ Siehst du, jetzt ist der Schlamassel bei mir angekommen. Die oben nehmen uns alles weg und für meinen Enkel sind nur noch Rosinenbrötchen drin. Ich erkläre ihm, was man alles von dem hart erarbeiteten Geld bezahlen muss, und dass wir uns deswegen nicht mehr leisten können. Darauf sagt er: ‚Geld, Geld, Geld! Warum brauchen wir überhaupt Geld? Kann sich nicht jeder einfach alles holen, was er braucht? “
„Du, Peter“, sag ich. „Dein Enkel hat Recht. Wenn uns sowieso nix im Geldbeutel bleibt, denn können die ja gleich das Geld von der Firma einbehalten. Dafür kannst du dich im Laden ohne Geld bedienen. Dann ist für deinen Enkel ein Beutel Rosinenbrötchen, ein Überraschungsei und ein Spidermanheft drin.“
„Danke, Paul“, sagt Peter. „Du bist doch ein richtiger Freund.“
Oh ja wie logisch...und sehr nett!