Kneipp-Sportwanderer bestaunen Niedersachsens größten Findling
Die Herbstsonne lachte vom blauen Himmel als die Kneippianer aus Wunstorf wieder auf Wanderschaft gingen um die Heimat zu erforschen. Östlich von Nienburg bei Stöckse in dem Waldgebiet Krähe liegt ein Steinkoloß. Der Giebichenstein ist ein 7,5 m langer, 4,5 m breiter und 2,75 m hoher Granitstein. Er steckt 1 m im Erdreich, sein Gewicht beträgt 330 t und ist Niedersachsens größter Findling. Während der Saale-Eiszeit vor etwa 200 000 Jahren wurde er von skandinavischen Gletschermassen hierher geschoben und legte dabei eine Strecke von 600 km zurück. Der Name geht der Sage nach auf den Zwerg Giebich zurück, der verborgen noch heute mit seiner Sippe unter dem Stein leben soll. Er beschützte die Menschen vor Riesen und hatte wohl seine Finger im Spiel, als ein Riese mit dem Findling den Wölper Kirchturm zerschmettern wollte. Der Giebich lenkte den Stein in den Krähenwald. Dort liegt er nun, bis ein nächster Riese kommt. Wenige Schritte weiter befinden sich Reste eines Großsteingrabes aus der jüngeren Steinzeit um 2500 vor Chr. Im Krähenwald versteckt liegt der kleine Stöckser See. Hier rasteten die Kneippfreunde und ließen es sich schmecken. Schließlich wurden 23 km forsch marschiert, Wanderluft macht hungrig und durstig. Die Sportwandergruppe trifft sich am 14. Oktober zu einer anspruchsvollen Süntelwanderung.
Der Ausflug hat bestimmt allen Spaß gemacht, eine herrliche Waldgegend um den Giebichenstein. War das letzte Mal in der Abenddämmerung vor Ort, die großen alten Bäume tun ihr übriges für einen Ort des Altertums. Wenn man die Augen schließt, hört man germanisches Gemurmel.
Jedenfalls habt ihr den Stein bezwungen, wie man sieht.