Johanniter-Karnevalseinsatz beendet - Promis bedanken sich für ehrenamtliches Engagement im Sanitätsdienst
Stille in den Kölner Straßen. Das närrische Treiben hat ein Ende – und damit auch der Einsatz von insgesamt 25 ehrenamtlichen Sanitätern der Johanniter aus dem Ortsverband Wunstorf-Steinhuder Meer. Diese rückten am Montagabend wieder ein. Rund 3000 Stunden haben die Johanniter während der tollen Tage beim Straßenkarneval geleistet. Ein besonderes Dankeschön gab es am Rosenmontag von Guido Cantz, Moderator von „Verstehen Sie Spaß“, und Höhner-Frontmann Henning Krautmacher, die es sich nicht nehmen ließen, während des Sanitätsdienstes den Johannitern persönlich zu danken.
„Es hat sehr viel Spaß gemacht, aber jetzt freuen auch wir uns auf ein bisschen Ruhe – und vor allem unsere eigenen Betten“, sagt Timo Brüning, Leiter der Schnell-Einsatz-Gruppe der Johanniter aus Wunstorf. Denn genächtigt hatten die Ehrenamtlichen auf Feldbetten in einer Turnhalle. Zur Weiberfastnacht stellten die Wunstorfer einen Einsatzleitwagen mit Personal, der direkt dem Einsatzstab unterstellt wurde. Dieser koordinierte die gesamte Arbeit der insgesamt sechs Unfallhilfsstellen in der Kölner Altstadt und fungierte als Verbindung zur Leitstelle der Feuerwehr Köln.
Während des Einsatzes Weiberfastnacht wurden mehr als 200 Hilfeleistungen mit Kräften aus verschiedenen Johanniter-Ortsverbänden geleistet. Mittendrin die Wunstorfer Sanitäter mit der Unfallhilfsstelle am Heumarkt, die von Rettungsassistent Michael Enge geleitet wurde. Eine Besonderheit: Ein Kamerateam des ZDF begleiteten die ehrenamtlichen Kräfte Lorena Riemann, Ann-Kathrien Liebold, Lukas Frank und Marcel May für die „ZDF Reportage“ während des Einsatzes. Ein weiteres Team der „ZDF Drehscheibe“ drehte derweil den Einsatzablauf im Einsatzleitwagen für einen weiteren Beitrag. Der einsatzfreie Freitag wurde dann für ausgiebige Stadtbummel und Besichtigungen genutzt. Abends stürzten sich alle Wunstorfer zusammen in das bunte Karnevalstreiben. Mittlerweile gut mit den Gepflogenheiten des Karnevals vertraut und mit Kostümen ausgestattet, feierten sie ordentlich mit.
Bereits Samstag stand dann ein Einsatz beim Sanitätsdienst für das Kölschfest in Köln-Zollstock auf dem Einsatzplan. Hier wurden rund 25 Hilfeleistungen erbracht. Nach einer kurzen Nacht ging weiter mit dem „Schull un Veedelszöch“, bei dem traditionell am Karnevalssonntag Schulen und mehr als vierzig Stammtische, Nachbarschafts- und Stadtteilvereine und „Großfamilien“ durch die Kölner Innenstadt und das Vringsveedel ziehen. Die Wunstorfer besetzten währenddessen eine Unfallhilfsstelle. Aus dem Einsatzleitwagen wurden die Einsätze für den gesamten Abschnitt koordiniert, da dieser als Abschnittsleitung fungierte. Sonntagabend fuhren dann die ersten Helferinnen und Helfer wieder nach Wunstorf zurück.
Der große Rosenmontagsumzug bildete den Abschluss des Karnevalseinsatzes im Jahr 2014 für die ehrenamtlichen Wunstorfer. Im Einsatzleitwagen wurden die kleinen und größeren Einsätze im Zug oder am Zugweg oder in den angrenzenden Gebäuden für den gesamten Einsatzabschnitt koordiniert. Die Helferinnen und Helfer waren am Zugweg in den Unfallhilfststellen im Einsatz. Besonderes Highlight war der Dank von Guido Cantz, Moderator von „Verstehen Sie Spaß“ für die Arbeit der Sanitäter an der Strecke. Er stellte sich genauso wie der Frontmann der Gruppe Höhner Henning Krautmacher für ein Foto mit den Helfern zur Verfügung. Guido Cantz ließ den Helferinnen und Helfern sogar noch eine Spende zukommen. „Wir waren sehr überrascht, freuen uns aber über diese Anerkennung unserer Arbeit vor Ort“, sagte Janine Meißner.
Mehr als 260 Personen benötigten während der Rosenmontagsfeier sanitätsdienstliche Hilfe, so die Bilanz der Arbeitsgemeinschaft der Kölner Hilfsorganisationen, bestehend aus Malteserhilfsdienst, Johanniter-Unfall-Hilfe, Arbeiter-Samariter-Bund und Deutschem Roten Kreuz, mit. Im Abschnitt der Johanniter wurden mehr als 100 Menschen behandelt. 26 Patienten wurden aus den Unfallhilfsstellen in Kölner Krankenhäuser gebracht. Vier dieser Transporte mussten von einem Notarzt begleitet werden.
„Sanitätsdienst beim Karneval ist auch für uns eine Herausforderung“, sagt Timo Brüning. „Aber eine, bei der der Spaß und das Miteinander im Vordergrund stehen. Auch wenn wir uns jetzt auf eine Pause freuen: 2015 sind wir wieder dabei!“