Johanniter geben Tipps zum Start in die Motorradsaison
Wenn andere Urlaub machen, haben die Johanniter-Motorradstaffeln Hochsaison. Die ehrenamtlichen Helfer sind auf ihren Motorrädern vor allem auf den Autobahnen BAB7 und BAB1 unterwegs, um die Autobahnpolizei zu unterstützen und im Notfall zu helfen. In Hannover haben die Polizeidirektion Hannover und Johanniter heute den offiziellen „Startschuss für den Reiseverkehr“ gegeben.
Polizeipräsident Volker Kluwe unterstrich die sehr gute Zusammenarbeit zwischen der Polizeidirektion und den ehrenamtlichen Helfern: „Die Polizei und alle weiteren beteiligten Behörden sind bemüht, den Verkehrsfluss und die damit verbundene Sicherheit im Straßenverkehr zu gewährleisten. Wir sind froh, dass uns die Johanniter als kompetenter Partner schon seit vielen Jahren dabei zuverlässig unterstützen – ohne die anhaltende Bereitschaft der ehrenamtlichen Stauhelfer wären die mit den Stausituationen verbundenen Herausforderungen nur mit wesentlich mehr Aufwand zu bewältigen.“
Die Osterferien werden auch wieder viele Motorradfahrer auf die Straßen locken. Gerade zum Start der Motorradsaison sind die Gefahren enorm – jedes Jahr ereignen sich in Deutschland viele schwere Unfälle. „Die Straßen sind oft verschmutzt und der Winter hat Straßenschäden hinterlassen. Zudem ist der Asphalt noch kalt und weniger griffig. Dadurch ist die Sturzgefahr sehr hoch“, sagt Hermann Fraatz, Mitglied im Johanniter-Regionalvorstand Niedersachsen Mitte und in diesem Bereich für die Motorradstaffeln verantwortlich.
Mehr als die Hälfte aller Motorradunfälle werden von Autofahrern verursacht. „Autofahrer müssen sich nach den Wintermonaten erst wieder an die leicht zu übersehenden Motorräder gewöhnen. Schon ein Schulterblick beim Spurwechsel trägt dazu bei, dass viele Unfälle vermieden werden“, sagt Hermann Fraatz. Besonders wichtig sei, dass Autofahrer vor dem Abbiegen und beim Spurwechsel rechtzeitig blinken. Für Motorrad- wie auch Autofahrer gelte: auf kurvigen Straßen unbedingt auf der eigenen Spur bleiben.
Typische Verletzungen bei Motorradunfällen sind Knochenbrüche, schwere Hautabschürfungen und Verletzungen an den Nerven, die zu Lähmungen führen können. Deswegen sollte jeder Motorradfahrer stets geeignete Schutzkleidung tragen. Eine normale Jeans bietet bei einem Unfall nicht mehr Schutz als die nackte Haut. Wichtig ist, dass die Schutzkleidung richtig und fest sitzt. Das Schuhwerk sollte auch die Knöchel absichern.
Wenn es trotz aller Vorsicht zu einem Motorradunfall kommt, muss ein Ersthelfer zunächst die Unfallstelle absichern. Danach sollte der Rettungsdienst alarmiert werden. Nach Möglichkeit sollten dafür weitere Helfer beauftragt werden. Zwingend nötig ist es, dass der Ersthelfer einem bewusstlosen Motorradfahrer den Helm abnimmt. Nur so kann gewährleistet werden, dass der Verletzte nicht an Erbrochenem oder seinem eigenen Blut erstickt. Der Helfer greift dazu in den geöffneten Helm, spreizt ihn seitlich und zieht ihn vorsichtig über Nase und Ohren vom Kopf ab. Ist eine weitere Person am Unfallort, sollte sie assistieren, indem sie Hals und Kopf waagerecht hält.
Anschließend sollte der Verunglückte in die stabile Seitenlage gebracht werden – auch wenn er bewusstlos ist oder an der Wirbelsäule verletzt sein könnte. Kommt das Unfallopfer wieder zu Bewusstsein, so kann es zunächst in der Position bleiben, sollte aber nicht alleine gelassen werden.
Da jeder überraschend in die Lage kommen kann, bei einem Unfall helfen zu müssen, empfehlen die Johanniter eine regelmäßige Auffrischung der Erste-Hilfe-Kenntnisse. Kurstermine gibt es unter der gebührenfreien Sevicenummer 0800 0019214.
Die Tipps im Überblick
Für Motorradfahrer:
• Gewissenhafte Funktionsprüfung des Motorrads (z.B. Reifenluftdruck) zum Saisonstart
• Nie ohne komplette Schutzkleidung (auch für den Sozius) auf die Straße
• Kühlen Asphalt und dadurch verminderte Griffigkeit bei Kurvenfahrten bedenken
• Besonders auf Fahrbahnverschmutzung und Straßenschäden achten
• Auf kurvigen Strecken in der eigenen Spur bleiben
• Erste-Hilfe-Kenntnisse durch einen Kurs auffrischen und üben
Für Autofahrer:
• Schulterblick vor dem Spurwechsel
• Vor dem Abbiegen und beim Spurwechsel frühzeitig Blinken
• Lieber zweimal schauen: Motorräder sind schmal und werden oft übersehen
• Besonders vor dem Wenden, Ausscheren und Abbiegen auf überholende Motorräder achten
• Auf kurvigen Strecken in der eigenen Spur bleiben
• Erste-Hilfe-Kenntnisse durch einen Kurs auffrischen und üben
"Schon ein Schulterblick beim Spurwechsel trägt dazu bei, dass viele Unfälle vermieden werden..."
Das denken die aber auch bloß. Wir haben das schon so oft erlebt, dass du Tiefflieger (egal ob Motorrad oder Auto) erst beim dritten Mal - wenn überhaupt - mitbekommst, wenn die von hinten mit 200 Sachen angeschossen kommen.