"FELL AB" .... der tierische Frisör in Horsten / Ostfriesland
Mit den Augen eines Gastes
„Fell ab“
Für unsere Gräfin war mal wieder eine sporadische Routineuntersuchung bei ihrer „Doktor Marianne“ in ‚Neustadt’(gödens) angesagt. Seit ihrem Schlaganfall vor gut einem Jahr steckt unsere Gräfin ihre Nase schon mal öfter zur Begutachtung in den Tierarztempel der Ennens.
„Doktor Marianne“ inspiziert dann jedesmal sachkundig Ohren, Augen, Fang und Krallen, reinigt die Gehörgänge, blankt die Augen, knipsert die Nägel an den Läufen und stutzt den Haarschopf am gräflichen Haupt. Butler Walther tätschelt der ergrauten Gräfin derweil beruhigend das Fell (die Gräfin verfügt nämlich über einen eigenen Butler ).
Diesmal war es mit ein bisschen stutzen hier und schnipseln da aber nicht getan. Da musste diesmal mehr Luft gemacht werden. „Wißter wat, Jungens?“ sagte „Doktor Marianne“ zum Schluß ihrer Inspektion – „ich jibb euch die Adress von "Fell ab" in Horsten – dat Susannchen do mäkt dat andere schon jut.“ Gesagt, getan – Stift raus, Adresse auf einen Notizzettel geschrieben – und los gings.
Nein – nicht gleich nach Horsten, obwohl wir ja nicht weit davon entfernt waren – wir zogen erst wieder Richtung heimatlicher Domäne.
Der Anruf zwecks Terminvereinbarung fürs Fell ab wurde aber umgehend getätigt. Schon das erste Hallo, das aus dem Hörer schwebte, legte den Grundstein für ein gutes Tun.
Zeitnah und wunschgemäß bekam die Gräfin beim tierischen Frisör „Fell ab“ einen Termin eingeräumt, zu dessen Wahrnehmung wir schon um einiges vor der Zeit in Horsten eintrudelten.
Selbst diese Übereilfertigkeit wurde uns nicht krumm genommen und mit Wartezeit ‚bestraft’, sondern die Gräfin wurde umgehend auf den Thron gehoben, damit dat Susannche’ mit dem Prozedere beginnen konnte.
Wir, das heißt Leibdiener Walther und ich, hatten aus der Erfahrung heraus mit ganz viel Trara und Theater gerechnet – was uns dann aber geboten wurde entsprach in keiner Weise unseren Erwartungen eines Teufelstanzes. Eine so gefügige, und zufriedene Gräfin hatten wir in den langen Jahren – in denen wir Ihre Hoheit schon durchs Leben begleiten - noch nicht erlebt.
Unser beider Empfinden, als wir das Frisörstübchen in der Horstener Kirchstrasse Nr. 1 verlassen hatten, und die verführerische dörfliche Aalrauchluft schnupperten, darf – nein muß ich hier und jetzt einfach öffentlich machen: „Diese tierische Fisörin hat ein Händchen fürs Hündchen“ - und ein Herz für schmale Geldbörsen.
ewaldeden
am 8en Okt. 2009
ganz zauberhaft :-)
mein Dackel Franz ist da eher der schlichtere Gesell.Lässt Bürstung nur mit misstrauisch zum Bürstgegenstand geschielten Augen über sich ergehen.Und springt dann fröhlich nach vollbrachter Leistung des einigermassen Stillhaltens zum Schrank, wo sich die Belohnungsleckerlies befinden :-)