Ein paar Worte an Mr. McAllister
Ein paar Worte an David McAllister …
In der „Neuen Rundschau“ als eine unserer Kostenlos- oder auch Umsonstwerbezeitungen lag eingeschoben diesmal eine ungewöhnliche Werbung einer eher gewöhnlichen Partei.
Auf Karton, also stabil, bunt und hochglänzend – und hinter- und auch wohl vordergründig den Zustand des Landes Niedersachsen unter der bisherigen Landesregierung signalisieren wollend. DAS war ein Produkt gekonnter Werbestrategen mit Psychokniff. Das ganzseitige Konterfei des Nochministerpräsidenten zeigte einen gestandenen Fünfziger, oder so, mit dem hintergründigen Lächeln eines Lausbubs, dem gegenüber den Nachbarn oder Dorfbewohnern einmal mehr ein perfekter, vielleicht auch ein wenig perfider Streich gelungen ist.
Hören Sie auf zu grinsen, Mr. McAllister, denn was Sie auf eben diesem Karton verkünden - von ‚guten Arbeitsplätzen und fairen Löhnen’ - zumindest DAS ist kein guter Streich, sondern eine offene und unverschämte Lüge – es sei denn, diese Ihre Aussage spiegelt Ihre Achtung gegenüber einer großen Gruppe von Menschen wider, die trotz Vollzeitbeschäftigung, und oftmals mehrer Jobs am gleichen Tage, gezwungen sind, in den „Aufstocker-Agenturen“ anzustehen, um ihres und das Leben ihrer Kinder fristen zu können. Oder auch Ihre Achtung einer immer größer werdenden Menge von Menschen gegenüber, die, bedingt durch Hungerlöhne, kein Polster auf ihr Rentenkonto bekommen, auf dem sie im Alter mit müden Knochen zumindest nur ein wenig passabel ruhen könnten.
Ich empfinde das, offen gesagt, als pure Missachtung aller moralischen Werte. Insofern war der Psychokniff Ihrer PR-Berater wohl eher ein klassisches Eigentor.
Von ihrem spitzbübisch zufriedenen Lächeln wird nämlich kein Kind, wird nämlich kein Mensch jemals satt und zufrieden werden. Davon wird keine Familie ihre Miete bezahlen können – daran wird sich niemand der Geringverdiener die klammen Finger wärmen können, lieber ‚Mister McAllister’. Und dadurch angespornt wird auch kein Arbeitnehmer freudiger gestimmt seinen Niedriglohnjob verrichten. Sollten Ihnen all diese Zauberkunststücke gelingen, dann – das verspreche ich Ihnen – dann werde ich Sie auch mit ‚Herr McAllister’ anreden.
Bis dahin sollten Sie, statt selbstzufrieden zu lächeln, sich schämen, damit die Menschen im Lande - um es mit den Worten einer Ihrer Parteifreundinnen zu sagen – sich nicht ob Ihres Handelns ‚fremdschämen’ müssen.
Herzlichst Ihr
ewaldeden©2013-01-17
Mister McAllister unter den Schottenrock geschaut! Ob er sich schämen wird?