Bananenrepublik (Nachtrag/Ergänzung)
Übereinstimmendes Zitat aus den Leitkommentaren der regio- und überregionalen Zeitungen.
„Man kann es auch auf den Punkt bringen: Am Ende sind sie alle käuflich.“
Als ich das las, da habe ich mich erstaunt gefragt, was denn um Himmels Willen in die Verantwortlichen, die Macher oder Herausgeber und Verleger der bundesdeutschen Pressewelt gefahren ist, dass sie den Abdruck einer solchen Feststellung in ihren Journalen zulassen.
Bisher wurden solche oder ähnliche Bemerkungen von Schreibern oder Kommentatoren doch stets als Sakrileg betrachtet, und die Urheber dieses „Frevels“ in aller Einigkeit mit einem Bann belegt und für alle Zukunft geächtet. Zumindest für die Gazetten bestimmter Blätterfürsten. Und nun DAS.
Hat in den Häusern der Bestimmer ein Generationen- oder in den Köpfen anlässlich der jüngsten (innen)politischen Abläufe und Ereignisse gar ein Paradigmenwechsel stattgefunden?
Hat der zunehmende Wechsel von Politikern von der Alimentation aus des Staates Kassen in die pralle Versorgung durch das Kapital diesen Dreh in der Berichterstattung bewirkt, oder ist es wieder einmal nur der für notwendig erachtete Beginn einer Kehrtwende in der Berichterstattung, um nicht in naher Zukunft total mit des Zeitungslesers Meinung und Erkenntnis zu kollidieren und als Folge einer solchen Havarie dann mitsamt ihres Kahnes Printmedien unterzugehen?
Schlichter und volksnaher ausgedrückt könnte man es dann auch als die Angst der Eigner in den Kontoren an Land, der Kapitäne und der Steuerleute an Bord, vor dem Absaufen bezeichnen. Geklappt hat ein solches Verhalten der Macher in der Geschichte unseres Landes mit seinen wechselnden Staatsformen ja allemal und immer – aber immer nur die oft kurze Zeitspanne bis zum „wieder einmal Zusammenbruch“, der dann freilich von mal zu mal schrecklicher ausfiel.
Meine Gedanken dazu zu überdenken überlasse ich meinen Lesern, weil ich nach wie vor davon überzeugt bin, dass jeder für sich letztendlich die richtigen Schlüsse daraus ziehen wird.
ewaldeden©2013-05-30
Die Bürger finden leicht etwas erschreckend, weil sie in aller Regel einer zweckgerichteten Propaganda ausgesetzt sind. Da nicht jedermann das Glück hat, sich mal "selbst schlau zu machen" und die maßgeblichen Stellen keine Massenaufklärung betreiben (u. a., weil man ihnen sowieso nicht glauben würde) sowie die (angeblich investigative) Presse die Dinge im Auftrag des Bürgers nicht hinterfragt sondern sich lieber am Propagandaspiel beteiligt, schaukelt sich manches hoch.
Ich hatte einst auch geglaubt, sowjetische Generale seien kriegslüsterne, "ungebildete Bauern", bis ich zufällig einen von ihnen beim Freizeit-Wandern im Wald bei Sotschi traf. Als er hörte, dass wir Deutsch sprachen, knüpfte er ein Gespräch an, indem er ein Schiller-Gedicht auswendig zitierte. Es stellte sich heraus, dass der Mann einmal Stadtkommandant von Berlin gewesen war und ganz offensichtlich hoch gebildet.