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Eden meent ...

Zeitungskultur …

In die Zeitung reinschauen, das ist für mich an jedem Morgen so etwas wie mein erstes Frühstück – es kommt in der Reihenfolge gleich nach einem leckeren Köpke Tee mit Kluntje und Rahm und vor einer handfesten Scheibe Schwarzbrot mit goldiger Fassbutter und Bauernkäse belegt.
Tee, Kandis, Rahm und Sahne von hier, Schwarzbrot von hier, Butter und Bauernkäse von hier. Jetzt fragt sich der eine oder andere Leser sicherlich, wo bei meinem zweiten Aufzählen die Zeitung geblieben ist. Die gehört nach dem ersten Sagen doch auch mit in die Morgenreihe.
Ich habe darauf gehofft, liebe Leser, das ich diese Frage gestellt bekomme.
Ich habe gehofft, dass es auffällt, dass jemand bemerkt, dass da etwas nicht stimmig ist. Da ist nämlich etwas nicht stimmig, überhaupt nicht stimmig.
In der Zeitung finde ich immer eine Menge geschriebener Worte – Verleger oder Herausgeber bringen ja keine unbedruckten Seiten unter die Leute. DAS wäre denn ja doch wohl zu dösig.
Bloß, meine Zeitung von hier, die ist zumeist keine Zeitung mehr von hier – und darum fehlt sie auch bei meinem zweiten Aufzählen. Was in meiner Zeitung einen breiten Raum einnimmt, was mir und den anderen Lesern jeden Morgen kundgetan wird, das kann man zumeist in tausenden anderen Postillen, von den gleichen Schreibern geschrieben, auch lesen.
Reuters, dpa. ddpa, oder wie sie alle heißen, die Nachrichtenagenturen, welche die Nachrichten und Kommentare, das Weltgeschehen betreffend, in die Welt hinauspusten, die haben auch in ‚meiner’ Zeitung das Sagen als bestimmendes Element.
Das ist nun einmal so, und dass in den Redaktionen kein Schreibersmensch mehr ist, der mir das Tun oder Untun in der großen Politik oder Wirtschaft mit seinen Augen gesehen zu erklären versucht, damit muß ich mich, müssen wir uns alle wohl mehr oder minder abfinden. Beim Geschehen und den Umtrieben in der kleinen Politik, und dem darüber berichten, oder es zu kommentieren, ist es allerorten schon fast das gleiche Spiel. Auch das können wir wahrscheinlich nicht mehr ändern – selbst dann nicht, wenn wir keine Zeitungen mehr kauften. Wenn nämlich die Auflage durch das „nicht kaufen“ denn zu gering werden würde, würde das Erscheinen der Zeitung mit Sicherheit schlicht eingestellt
Dann wären erneut eine Reihe von Menschen ohne Arbeit – eine Reihe von Familien ohne Erwerbseinkommen. Solche Abläufe sind ja auch nichts Neues in der heutigen Zeit. Wir als kleine Leser wollen DAS ganz gewiß nicht, weil viele von uns wissen, wie es ist, ohne Anstellung auf der Strasse zu stehen.
Ich – und vielen anderen Lesern geht es wahrscheinlich ebenso – nehme diese Entwicklung in Kauf, weil ich durch meine Zeitung ein wenig über die Menschen, über die Vereine und über die Kultur in meiner Umgebung erfahre. Gleich morgens zwischen Tee und Schwarzbrot
Auch wenn die Zeitungsleute aus ihrer Sicht oder Laune heraus willkürlich bestimmen, über oder von wem ich etwas erfahre, oder von wem nicht.
Viel leichter hinnehmen könnte ich dieses Tun aber doch, wenn in meiner Zeitung ein wenig mehr Herzblut meiner Muttersprache über die Seiten fließen würde, und nicht bloß sporadisch alle paar Wochen einmal eine Spalte – und dann zumeist noch als Gemengsel von nicht recht „plattschnacken können“ vermischt mit Hochdeutsch. Ich denke dann stets sofort an den ungenießbaren Sprachenbrei von „nicht Deutsch können“ mit ausländisch dazwischen.
Ich denke, dass ich jetzt von einer Reihe von „Machern“ aus diesen Reihen ordentlich Schläge beziehen werde, aber auch dieses „Wissen“ hat mich mein Leben lang nicht davon abgehalten, öffentlich meine Meinung zu sagen.

ewaldeden©2013-03-02

Us Bladdje-Kultur …

In d’ Bladdje rinkieken, dat is föör mi elker Mörgen sowat as mien eersted Frööstükk – dat kummt in de Riech glieks noa een lekker Köpke Tee mit Kluntji un Room, vöör een häntich Rundum Schwaartbrod mit Reschkoapen Fattbotter un dikk Buurenkees belächt.
Tee, Kluntji un Room van hier, Schwaartbrod van hier, Botter un Buurenkees van hier. Nu froacht ji jo säker wor bi mien tweedet Uptellen dat Bladdje blääven is – dat hört doch ok mit in de Mörgenriech.
Ikk hevv hoapt, dat jo dat tofaalt, dat jo upfaalt, dat dor doch wat nich stimmich is. Dor is näämich wat nich stimmich, överhaupts nich stimmich. In d’ Bladdje steit woll wiers een büld in schrääven – de Bladdjimoaker de brengt joa keen leddich Sieden ünner d’ Volk. Dat wee denn joa doch woll een bääten to döäsich.
Blods, mien Bladdje van hier, dat is tomeist keen Bladdje mehr van hier. Un doarüm steit dat ok nich mit in de Riech van mien tweedet Uptellen. Wat in mien Bladdji tomeist so insteit, wat mi un de Minschen üm mi to dör mien Bladdji elker Mörgen künnich moakt ward, dat kanns hoast in duusende anner Bloadjis överall in us Land lääsen.
Reuters, dpa, ddpa, ov wu see aal heeten, disse Püsters, de dat Weltgeböören, de Noarichten doröver un dat Kommenteeren van disse Noarichten, van een lütji Handvull Hannen stüürt, in de Welt brengen, de hevvt ok in mien Bladdje dat Särgen.
Dat is nu woll so, un dat in de Redakschon keeneen Schrieversminschk mehr is, de mi dat Doon ov Undoon in de groode Politik un Weertschkupp dör siene Oogen bekääken verklokfideln deit, dor mutt ikk mi, mooten wi us woll mit ovfinnen. Bi dat Geböören in de lüütji Poltik un Gesellschkupp is dat mit dat doröver schrieven un kummenteern all hoast dat sülvige Doon.
Oaber ok dat köänt wi wiers nich ännern – ok nich, wenneer wi dat Bladdji nich mehr koopen. Wenn de Uploach dör dat nich koopen denn to minn ward, denn ward dat Bladdji eenfak instäelt – un wäär sünd een Riech Minschkes oahn Aarbeitsstää. Dat is joa ok niks Nees in de hüütige Tied, un wi as lüütji Lääsers willt dat nu wiers nich, wiel veele van us weeten, wat dat heeten deit, oahn Waarkeree up de Stroat to stoahn. Ikk – un een büld annern geit dat furs netso as mi - nääm dat aalns in Koop, wiel ikk dör mien Bladdji wat över de Minschkes, de Vereenen un de Kultur in mien Staddje to weeten kriech, glieks mörgens tüschen Tee un Schwaartbrod.
Veel lichter hennäämen kunn ikk dat Waark oaber liekers, wenneer in mien Bladdji een spierke mehr „ächted Haartblood“ van us Modersproak, un nich blods stoadich een Gemengsel van nich recht plattschnakken köänen vermenguleert mit Hochdüütsch över de Sieden lopen wüür. Ikk moot denn jümmers an de ungeneetboare Sprokenbree van nich Düütsch köänen mit Utlandsch dortüschen denken.
Nu kriech ikk säker van een Riech „Moakers“ ut diesse Riech een düchtich Pakk Hau’ – oaber ok dat hett mi noch ni nich dorvan ovhollen, mien Meenen to särgen.

ewaldeden©2013-03-02

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4 Kommentare

Ikk weet, leeve peter, wat Du meenst -
ikk weet ok, wat Du mi särgen wullt -
oaber jüüst dat is nich dat, wat ikk mit mien Anmaarken meen -
ikk meen de, de eelich gannskeen plattdüütsche Modersprokler sünd,
un doch meenen künnichmoaken to mooten, dat see dat Köänen un Weeten up dit Rebett mit Läpels infrääten hevvt - un denn van Bladdjemoakers - de tomeist sülven keen Oahnung van de Sproak hevvt (dor denn oaber een heelen Büld van) as de eenzich Woahren breetpoast warden - blossich wiel see Schoolmesters in hoogere Dennsten weesen sünd.
Mien Opa sää bi disse Oart Minschen jümmers, nu kiek di blods dissen Flitzpiep an.

Sowat gifft dat in Willemshoben? Ik kenn een poor Schoolmesters in'n högere Deenst, de Plattsnackers sünd. De hebbt de Spraak tohuus op Vadders Buernhoff lehrt. Aver in een Daagblatt deit se ni schreven.

Süch, so is dat woll
un de, de dat nich mit Moders Melk insoagen hevvt, de meent doch wüggelk dat allenich rechtens to köänen. Ikk kunn Di dor een büld Bispilln nöömen.

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