Deutschland, mein Land ...
Deutschland
Deutschland, mein Land …
Wenn ich, bevor ich des Abends zu Bett gehe, den Tag und sein Berichten noch einmal an meinem inneren Auge vorüberziehen lasse, dann denke ich häufig so in mich hinein: ‚Deutschland, Deutschland … wohin treibst Du – wohin geht es mit Dir – und bekomme dann von mir selber keine Antwort.
Das ist mir sehr oft eine Herzenslast.
Wenn ich denn aber – nachdem ich ein paar Nachtstunden auf dem Rücken stehend zugebracht habe – in der Morgendämmerung noch ein wenig schlaftrunken in den neuen Tag hineinstolpere, dann ist meist die Antwort auf mein Fragen der vergangenen Abendstunden plötzlich präsent.
Deutschland, das ist mein Land - Deutschland mit seiner Sprache und seiner Kultur, das ist das Land meiner Mutter und meines Vaters – Deutschland, das ist das Land meiner Omas und Opas, das Land meiner Tanten und Onkels und Basen und Vettern und wer sonst auch noch dazugehörig ist.
Und so wie ich, so hat jeder Deutsche ja für sich auch Mutter und Vater, hat Omas und Opas und all die anderen in der langen Reihe von Familie und Verwandtschaft.
Deutschland, das ist ein Stückchen Erdengrund mit Wasserkante und Buckellandschaft, mit der Menschen Liebe und auch Zanken, mit Mooren und Heiden und grünen Wäldern, mit einem weiten Himmel und oftmals auch mit schlechtem Denken. Und für alles das, ob es nun gut ist oder niedrig in seinem Sinnen – für all das kann doch das Stückchen Erdengrund Deutschland nicht als Schuldiger herhalten.
Das Stückchen Erdengrund quält doch nicht eines von Millionen von Tieren, sowie es deutsche Wissenschaftler Tag für Tag in unserem Lande tun – das Stückchen Erdengrund betrügt doch nicht die Alten um ihre Ersparnisse und um ihre Renten, so wie deutsche Politiker es seit Generationen und durch alle Zeiten und Systeme, so trefflich ohne Hemmungen dabei zu haben, machen – das Stückchen Erdengrund schickt doch keine Soldaten in Kriege und in den Tod in alle Länder unter dem Himmel, und das bloß, weil die Regierung es für nötig hält und vielleicht anderen Regierungen damit gefügig in den Hintern kriecht – das Stückchen Erdengrund trägt doch keine Schuld daran, dass innerhalb seiner Grenzen in Politik und Wirtschaft viel zu viele Lüger und Betrüger es sich gut, allzu gut gehen lassen können – das Stückchen Erdengrund hat es doch nicht zu verantworten, dass oberhalb seines Grundes so viele, viel zu viele arme Familien ständig ärmer und zu gleicher Zeit die Reichen und die Hintertreiber immer stinkreicher werden. Da kann das Stückchen Erdengrund, welches ich als ‚mein Land’ benennen und betrachte, doch gewiß nichts dafür.
Sieh, und darum kann ich auf mein Land auch nicht wütend und böse mit ihm sein – nur, mit einer Reihe von Menschen in der Gesellschaft über der meinen, mit denen ich dieses Stückchen Erdengrund teile, weil es auch das ihre ist, da kann ich mit allem guten Willen, dessen ich fähig bin, kein ‚gut Freund’ mit sein.
ewaldeden
...hier is dat nu up Platt
Düütschland, mien Land …
Wenn ikk, bevöör ikk schnoabends to Bedde goa, de Dach un sien Vermelden nochmoal an mien binnerst Ooch vöörbitrekken loat, denn denk ikk foaken su in mi rin: Düütschland, Düütschland … worhen driffst Du – worhen geit dat mit Di – un kriech van mi sülven denn keen Antern. Dat is mi foaken reinwäch een Haartenslast. Wenneer ikk denn oaber, noa een poar Stünnens up de Rürch stoahn, in de Mörgenlächte in een neeän Dach rinsteuster, denn hevv ikk meist een antern up mien Froagen in de verleeden Oabendstünnen.
Düütschland dat is mien Land. Düütschland, dat is dat Land van mien Moder un Voader, van mien Omas un Opas, van mien Tanten un Unkels un Veddern un Basen – un well dor anners noch aal togehöört. Un su as ikk, su hett jedeneen Düütschen joa föör sükk ok Moder un Voader, hett Omas un Opas un aal de annern in de lange Riech van Famili un Verwandtschkupp.
Düütschland, dat is een Stükkji Eerdengrund mit Woaterkant un Hüdelbargen, mit Minschens Leevde un mit Targen, mit Moor un Heid un grööne Buschken, mit een wieden Hääven un mit foaken blods een schroared Denken. Un föör aal dat – ov dat nu good is, ov dat is leech in sien Geböören – föör aal dat kann doch dat Stükkji Eerdengrund nich as Schülligen herholln. Dat stükkji Eerdengrund quält doch keeneen van Milljonen van Deerten, su as düütsche Weetenschkuppler dat Dach föör Dach in Düütschland doon – dat Stükkji Eerdengrund bedrücht doch de Ollen nich üm hör Renten, su as düütsch Politikers dat sied alle Tieden so goalk moaken – dat Stükkji Eerdengrund stüürt doch keen Suldoatens in een Kreech un in de Dod in alle Winden, un dat blods wiel de Regeern dat föör nödich hollt un villicht anner Regeern dormit in de Mors krupt – dat Stükkji Eerdengrund drocht doch keen Schküld doaran, dat dat binner siene Grens in Politik un Weertschkupp veelstoveele Leegers un Bedreegers sükk dat good, allsto good goahn loaten köänt – dat Stükkji Eerdengrund hett dat doch nich to verantworden, dat boaben sien Grund su veele, veelstoveele aarme Familin jümmers aarmer, un to glieker Tied de Rieken un Schojakken jümmers bölkrieker warden. Dor kann dat Stükkji Eerdengrund - wat ikk as mien Land beteeken do – doch wiers niks an to.
Kiek un doarüm kann ikk mit mien Land ok nich düll sien – blods mit een heelen Riech van Minschen van boaben mien Olldach un in mien Land, dor kann ikk föör Gewalt nich good Frünnd mit weesen.
ewaldeden
Kiek, un mi moakt dat niks ut. wenneer dat moal een versööken deit -wiel, de Ekk ov dat Hörn in dat ikk passen wüür, de givt dat noch gannich.