EUROPA - Wahl ... qualmt euch auch die Birne, weil ihr denkt ihr steht im Wald ...
Feuilleton
Europawahl
Heut’ morgen hab’ ich mich verloren
im Dschungel der Europawahl
ich gab mir selbst kräftig die Sporen
um zu entkommen dieser Qual
die VIOLETTEN und die GRAUEN
einträchtig neben FREI und RENTNER
kämpfen gegen das Wahlmißtrauen
das schon mehr wiegt als ein Zentner
CHRISTENUNION und LAMBSDORFFENKEL
neben SOZIS und der LINKSPARTEI
erschöpfen sich im Streitgeplänkel
weil Menschmoral nirgends dabei
die GRÜNEN wünschen sich Furores
der Turnschuh ist schon längst passé
ihr Tun scheint häufig Kukolores
wie längst geschmolz’ner Winterschnee
am Rande turnen dann Gestalten
was niemand so recht wahrhaben will
bis sie irgendwann mit geballten
Erfolgen machen alles still
so ist die Wahl ein großer Trubel
mit Tingeltangel und Gesumms
übt schon kräftig hohlen Jubel
der nötig ist vorm nächsten Bumms.
ee
Nachdem man jetzt mit Tschechien und wohl auch Irland die letzten europakritischen Stimmen zum Verstummen gebracht hat, überlege ich wirklich, ob ich zur Wahl gehe. Ich bin einfach nur sauer, weil wir Deutschen wie immer mit keinem Wort jemals über unsere Meinung zu und über Europa gefragt wurden.
Aber Nichtwählen war schon immer die schlechteste Alternative. Ich weiß, wen ich wähle; die Partei ist in Ewalds Gedicht nicht erwähnt. Sie ist sehr klein, vertritt aber am ehesten meine Ideale. Ihr Gründer und Chef ist Arzt und lebt in München. Mehr Andeutungen müssen es hier auf myheimat nicht sein.