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... und wieder eine rechte Geschichte zur falschen Zeit !

Feuilleton

Das Martinsessen …

Kürzlich kam mein Freund Franz ganz aufgekratzt auf eine kurze Stippvisite in meine Schreibstube. Ich war überrascht, denn ich wähnte ihn schon längst unter den Fittichen der Eisenbahn auf einer Reise gen Süden. Er ist zwar schon lange im Besitz einer Lizenz zum Führen von motorgetriebenen Kraftwagen – für längere Reisen genießt er aber seit einiger Zeit lieber die Vorteile des Schienenverkehrs. Aber das nur nebenbei.
Auf jeden Fall drängte es ihn, mir vor Antritt seiner Reise, zusammen mit Bildern die er tags zuvor während eines Spaziergangs längs des Petershörner Grodens gemacht hatte, noch einige Informationen über die Brandgans zu liefern.
Zur Erklärung bekam ich von ihm noch zu hören: „Du weißt doch – das ist das bunte Schnattertier, dass mehr Ente als Gans ist.“ Als Vogelkundler wollte er mir und meinem ordinären Laienverstand mit dieser Bemerkung das Verstehen nur ein wenig einfacher gestalten.
Ich aber hatte durch seine gut gemeinte Begriffshilfe plötzlich ein ganz anderes Erinnern im Kopf – ich sah wieder das Bild eines ziemlich verzweifelten Arbeitskollegen vor mir, dessen Kochkünste in der Firma einen guten Ruf genossen. Um diesen Ruf zu pflegen, lud er uns ab und an auch schon mal privat zum Essen zu sich ein.
Diesmal waren wir zu dritt zum Martinsgansessen eingeladen. Einen guten Schlag vor der Zeit trudelten wir bei ihm ein – von wegen des herrlichen Roten, der bei ihm immer wohltemperiert und reichlich vorrätig war.
Nach dem vierten Gläschen hörten wir aus der Küche etwas ungewöhnliche Geräusche – dachten uns aber weiter nichts dabei – bis nach dem auftischen jemand von uns die vorsichtige Andeutung machte, es solle doch Gans geben – vom Kaliber her schiene es ihm aber mehr Ente zu sein.
Unser Gastgeber druckste ein wenig herum, bevor er uns die Erklärung lieferte. Während der paar Gläschen Wein vor dem Essen sei die Gans in der Röhre etwas stark gebräunt worden, und um uns nicht völlig zu enttäuschen, habe er aus der ‚Brandgans’ schnell eine Ente gemacht.
Seinem guten Ruf als Koch hat dieses Missgeschick keinen Abbruch getan, denn selten wieder hat uns eine Gans so wohl gemundet wie diese Ente.
ee

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9 Kommentare

Pflichtlektüre im Juli:
"Die Weihnachtsgans Auguste"
;-)

Ein Eis, liebe Hetti, ein Eis, nur ein Eis
das ich in erreichbarer Ferne weiß
ist einfach zu einfach für meine Gedanken
mein Denken braucht Reize von jenseits der Schranken ...

Eine Geschichte zum vertiefen von Dir .
Gruß Fred

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