Zum Ende der Deister-Leine-Zeitung
In der Grundschule gab es nur ein Deutschbuch. Zu Hause hatten wir zwei Zeitungen. Eine war die Deister-Leine-Zeitung. Damals fand ich das überflüssig. Heute erfüllt mich ihr nahes Ende mit Wehmut.
Meine Liebe zu ihr wuchs in 40 Jahren. Zuerst waren die Jugendfeuerwehr-Berichte und die Spielzeugprospekte wichtig. Später las ich alle Ressorts, und die Prospekte flogen in den Müll.
Unser Verhältnis war immer offen, einmal polemisch und einmal musste der Anwalt helfen.
Mit Herzklopfen bat ich Sie um einen Zeitungsartikel im Oktober 1999. Es war ein Dreizeiler zur Forstbetriebsgemeinschaft. Meine Wünsche wuchsen und die Artikel wurden länger, denn es waren Themen zu transportieren.
Durch ihre offene Berichterstattung wurde Sie zum verlässlichen Partner. Die Ratssitzung vom November 2011 zeigt beispielgebend, wie wichtig die Deister-Leine-Zeitung ist. Nur ihr Korrespondent berichtete zur Wahl des stellvertretenden Bürgermeisters korrekt, dass die größte Fraktion keinen Kandidaten für das Amt hatte. Andere Zeitungen beklagten ein "Postengeschachere", ohne diese Fakten zu nennen.
Mit der DLZ verlieren wir Meinungsvielfalt.