myheimat.de setzt auf dieser Seite ggf. Cookies, um Ihren Besuch noch angenehmer zu gestalten. Mit der Nutzung der AMP-Seite stimmen Sie der Verwendung von notwendigen und funktionalen Cookies gemäß unserer Richtlinie zu. Sie befinden sich auf einer sogenannten AMP-Seite von myheimat.de, die für Mobilgeräte optimiert ist und möglicherweise nicht von unseren Servern, sondern direkt aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern, wie z.B. Google ausgeliefert wird. Bei Aufrufen aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern haben wir keinen Einfluss auf die Datenverarbeitung durch diese.

Weitere Informationen

Sensation, Raptorenfährten im Obernkirchener Sandstein

Am Sonntag, den 21.09.08 war Tag der offenen Tür in den Obernkirchener Sandsteinbrüchen auf dem Bückeberg bei Obernkirchen.
Die Obernkirchener Sandsteinbrüche waren bisher nur für ihren guten Sandstein bekannt, der zu 95 % aus feinstem Quarzsand besteht.
Der Sandstein wird vor Ort auf verarbeitungsgerechte Formate zugeschnitten. Die qualitativ hochwertige Weiterverarbeitung zu Fasadenplatten, Verblendern und ähnlichem findet in Obernkirchen statt. Viele historische Gebäude, wie z.B. die Oper in Hannover, das Bremer Rathaus aber auch das Hauptpostgebäude in Kopenhagen und das Nationaldenkmal von Belem do Para in Brasilien wurden daraus gebaut.
Die Steine entstanden vor 140 Mio Jahren während der unteren Kreidezeit.
Die niedersächsische Landschaft war damals ein riesige, flache Senke, die durch große Seen und verzweigte Flußsysteme geprägt wurde. Das Klima war tropisch und Schachtelhalme, Ginkos und Baumfarne beherrschten die Landschaft. Daraus bildete sich Steinkohle, die bis 1960 im Schaumburger Land und auch im Bereich dieses Steinbruches abgebaut wurde.
Hier, an den Ufern der Flüsse und Lagunen, lebten verschiedene Schildkröten, Krokodile und pflanzen- und fleischfressende Saurier.
Diese hinterließen im Sandstein ihre Fußspuren, die an diesem Tag der offenen Tür zur Besichtigung freigegeben waren.
Neben Spuren von pflanzenfressenden Iguanodons und verschiedenen Raubdinosauriern wurden Fährten von Raptoren entdeckt.
Diese Raptorenfährte, die erste in Europa, bestehend aus 12 Fußstapfen, sind eine Weltsensation und stellen alle bisher bekannten Funde in China, Korea, Niger und den USA in den Schatten.
Diese Spuren waren dann auch an diesem Sonntag der Hauptanziehungspunkt und lockte hunderte von Besuchern in den Steinbruch.

Hier nun noch eine kurze Beschreibung der Saurier, die hier ihre Spuren hinterließen:

Raptoren (Dromaeosaurier)
Raptoren spielten eine wichtige Rolle in dem Actionfilm Jurassic Park und gehört somit zu den populärsten Dinosauriern.
Raptoren waren agile, gefiederte Fleischfresser mit langem Kopf und Schwanz. Sie waren mit ihren 3,5 m Länge für Dinosaurier recht klein. Sie hatten drei stark gekrümmte Klauen an den Armen, das Skelett der Vorderextremitäten ähnelt dem der Vögel. Anders als bei den meisten Theropoden, welche drei Laufzehen am Hinterfuß haben, liefen die Raptoren nur auf der dritten und vierten Zehe. Der erste Zeh ist eine schmale Afterklaue, der zweite Zeh ist stark modifiziert und zu einer sichelartigen, scharfen Klaue mit großem Durchmesser umgebildet. Diese Sichelklaue wurde bis zu sieben Zentimeter lang. Sie diente zum Attackieren der Beute und konnte beim Laufen nach oben geklappt werden.

Raubsaurier (z.B. Allosaurus)
Allosaurus gehörte zu den größten fleischfressenden Sauriern seiner Zeit und wurde bis zu 12 Meter lang und mehrere Tonnen schwer. Er war ein Vorläufer des Thyrannosaurus Rex. Den schmalen Kopf dieses Sauriers zierten zwei große Augenhöcker. Der insgesamt recht große Schädel besitzt, wie bei Theropoden üblich, große Öffnungen, von denen einige durch luftgefüllte Hohlräume (etwa durch Expansionen der Nasennebenhöhlen) entstanden. Somit besteht er nicht aus einem massivem Knochen und war dadurch wesentlich leichter. Der Hals war sehr kräftig und äußerst beweglich. Das Tier bewegte sich nur auf den Hinterbeinen fort, und die relativ kurzen Arme waren sehr kräftig und endeten in einer dreifingerigen Hand mit scharfen Krallen. Die Hinterbeine waren lang. Allosaurus war ein Zehengänger wie alle Theropoden. Ein langer Schwanz balancierte den Körper auf den Hinterbeinen aus.

Iguandodon
Das Pflanzen fressende Iguanodon ist eine Gattung der Dinosaurier aus der Gruppe der Ornithopoda aus der frühen Kreidezeit . Aufgrund der relativen Häufigkeit der Funde und einer angenommenen vergleichbaren Lebensweise spricht man beim Iguanodon oftmals von den „Kühen der Dinosaurierzeit“.
Heute ist bekannt, dass das Tier meist auf seinen beiden Hinterbeinen lief. Die Zähne ähneln den heutigen Leguanen.
Bekannt ist das Tier auch für seine spitzen Daumen, die wohl auch als Waffe dienten. Das 8 m lange Tier war aufgerichtet 5 m hoch und wog bis zu 4,5 Tonnen. Die Hände hatten je 5 Finger, die Füße je 3 Zehen.

  • Ausstellung des kreisforstamtes Spiessingshol
  • hochgeladen von Horst Schmiedchen
  • Bild 8 / 38
  • Fundort der Raptoren und Raubsaurierfährten
  • hochgeladen von Horst Schmiedchen
  • Bild 13 / 38

Weitere Beiträge zu den Themen

ObernkirchenGeschichteAusflugstippSandsteinbrücheDinosaurier

7 Kommentare

Interessanter Bericht und Bilder. Gestern wurde im Fernsehen im SternTV darüber berichtet. LG Christiane

Hatte schon hier in der Zeitung darüber gelesen. Dein Bericht ist natürlich ausführlicher und die tollen Bilder ergänzen das Ganze sehr gut. Danke.

  • A. G. am 30.09.2008 um 08:10

@Karsten: Danke für die Info, die ich erst jetzt gefunden habe.

Beteiligen Sie sich!

Hier können Sie nur eine begrenzte Anzahl an Kommentaren sehen. Auf unserer Webseite sehen Sie alle Kommentare und Ihnen stehen alle Funktionen zur Verfügung.

Zur Webseite

Themen der Woche

WassermühleMühleMühlengeschichtenMittlere MühleWennigsen

Meistgelesene Beiträge