Skandal in Niederwalgern
Im schönen Niederwalgern tut sich einiges. Dieses Jahr wird das Kreisfeuerwehrfest gefeiert und in 2010 die 775-Jahrfeier. Schade nur, dass der Bahnhof von diesem Rummel nichts mitbekommt. Er verfällt auch weiterhin klaglos in seine Einzelteile und erzählt höchstens schon einmal einem haltenden Zug sein Leid. Dabei hatte er sich schon Hoffnungen gemacht, als er unter Denkmalschutz gestellt wurde, dass es eine neue Verwendung für ihn geben könnte. Er träumte davon, endlich ein dichtes Dach zu bekommen, neue gläserne Augen und eine hölzerne Tür, damit möglichst viele Menschen ihn wieder zu dem Treffpunkt machen würden, der er zu Bahnzeiten gewesen ist. Leider verweigern ihm die jetzigen Bahnverantwortlichen aus Bilanzgründen eine Wiederbelebung, denn er wird ja noch mit stattlichen Beträgen auf der Habenseite der Bahnbilanz geführt, die bei einer Veräusserung wertberichtigt werden müssten. Im Vorfeld einer politisch gewünschten Privatisierung wäre dies natürlich ein Unding, da selbst der hiesige Bundestagsabgeordnete sich eher für die Privatisierung einsetzt als für den Erhalt eines liebenswerten Hauses. Wirklich schade, denn in Niederwalgern herrscht Aufbruchstimmung und ein traditionsreiches Gebäude wie der Bahnhof könnte zu den vielfältigsten Nutzungen herangezogen werden. Selbst in Zeiten der Rezession sind doch auch für andere Zwecke Gelder vorhanden. Zudem wurde unsere Region in die LEADER-Kulisse aufgenommen und es stehen dadurch EU-Gelder für solche Massnahmen auf Abruf bereit. Vielleicht gelingt es ja dem Vorstand der Region "Marburger Land" seinen Verstand zu nutzen und einen entsprechenden Antrag zu formulieren, damit diese unsägliche Verschleuderung von "Volkseigentum" endlich ein Ende findet.
Heute steht in der OP (25.04.09), dass in sechs Bahnhöfe des Landkreises Gelder investiert werden sollen. Niederwalgern gehört natürlich nicht dazu. Warum nehmen die Bürger das alles so klaglos hin. Eigentlich müsste ein Aufschrei durch die Bevölkerung gehen und es müsste sich spontan eine Bürgerbewegung gründen. Aber die Zeiten des Protests sind wohl vorbei, obwohl Gesine Schwan anderer Meinung ist. Na ja, die braucht ja auch Medienpräsenz wenn sie Präsidentin werden will.