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Die Kneippianer auf Wanderschaft im Hils

Die Wandergruppe des Kneippvereins Barsinghausen erkundete mit ihrem Wanderführer Heinrich Möbius auf Schusters Rappen den Hils, ein großes Laubwaldgebiet im südlichen Niedersachsen zwischen Alfeld, Eschershausen und Einbeck, mit großen Wildbeständen, wo im Herbst der dröhnende Hochzeitsruf der Rothirsche zu hören ist und wo man mit etwas Glück noch Muffelwild mit dem stolzen Kruckenträger des Muffelwidders zu Gesicht bekommt.

Von „vom Langen Parkplatz“, benannt nach dem Forstdirektor des Bezirkes Braunschweig, der die Wanderglashütten im Hils verbot, um dem Raubbau an Holz im Hils zu beenden, beschritt man zunächst den „Langen Weg“, der in unzähligen Kurven zahlreiche Bachtäler umrundet und somit seinem Namen alle Ehre bereitet. Bei einem wolkenbruchartigen Regenguss wurden die Wanderer auf ihrem Weg durch eine Fotofalle mit Blitzlicht überrascht, die vom NABU auf einem Luchswechsel beiderseits des Weges aufgestellt war. Völlig durchnässt wurde dann endlich die Wandergaststätte Roter Fuchs an der Passstraße zwischen Holzen und Grünenplan erreicht.

Nach dem stärkenden Mittagessen waren die Himmelsschleusen inzwischen geschlossen und der steile Aufstieg zum Wilhelm-Raabe-Turm in 472 Meter Höhe wurde in Angriff genommen. Zu Ehren des Schriftstellers aus Eschershausen wurde im Jahre 1909 der Aussichtsturm errichtet. Oben angekommen bot sich ein phantastischer Fernblick weit hinaus aufs Weser-und Leinebergland. Von den nahen Ithwiesen starteten die Segelflieger, um sich durch die Thermik dieses Nachmittags in die Lüfte tragen zu lassen.

Weiter führte die Wanderung zur Bloßen Zelle, mit 480 Meter die höchste Erhebung des Hils. Der herrliche mit weichem Gras gepolsterte Weg, der durch den vormittäglichen Regen ordentlich aufgeweicht war, erforderte einiges an Trittsicherheit, bevor die Feuerschneisenhütte erreicht war, die zur nächsten Rast einlud. Ein Panoramablick auf den Duinger Berg, den Thüster Berg, den im Tal liegenden Ort Weenzen, den dahinterliegenden Külf, die Duinger Seenplatte und den in der Ferne grüßenden Osterwald verzückte von dieser Vogelperspektive aus die Wanderer.

Nachdem hier die Reserven aus dem Rucksack verzehrt waren, wurde die letzte Etappe in Angriff genommen, wo nach etwa einer Stunde die Fahrzeuge wieder erreicht waren. Hier überraschten zwei Wanderfrauen die Teilnehmer mit leckerem, selbstgebackenem Kuchen, Kaffee und Tee zur Stärkung für die Heimreise mit dem PKW. Man war sich bewusst, trotz des vormittäglichen Regens einen schönen Wandertag erlebt zu haben.

Von Günter Höppner

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