Busfahrt der Wedemärker NaturFreunde nach Duderstadt und ins Eichsfeld
Als Ziel ihrer traditionellen Bustour hatten die Wedemärker NaturFreunde in diesem Jahr die Stadt Duderstadt und das Eichsfeld ausgewählt. Als erstes stand der Rundgang durch die mittelalterliche Altstadt von Duderstadt auf dem Programm. Die Vielzahl an Baudenkmälern, darunter über 550 Fachwerkhäuser und bemerkenswerte gotische Kirchen, beeindruckten die Reisegruppe sehr, wie zum Beispiel das bekannte Duderstädter Rathaus, der eigenwillig verdrehte Helm des Westertorturms, der Schützenbrunnen und die Stadtmauer. Ohne den Stadtführer wäre aber manche Besonderheit der Häuserfassaden, Brunnenfiguren, Turmformen oder Straßennamen unentdeckt geblieben. So fiel das Rad am Fuße der Mariensäule ins Auge als ein Symbol der Erzbischöfe von Mainz, die das Eichsfeld fast tausend Jahre lang besaßen. Am Wankeschen Haus sah man viele Schand- und Neidköpfe, darunter den mit der längsten Zunge der Stadt. An die neuere Geschichte der Stadt und des Eichsfeldes erinnern der Wiedervereinigungsbrunnen und ein ehemaliger Grenzpfahl, der die Grenzöffnung im November 1989 künstlerisch darstellt. 1994 wurde durch die Landesausstellung Natur im Städtebau das gesamte Stadtbild umgestaltet. Unter anderem wurde die Marktstraße von einer viel befahrenen Hauptstraße zur Flanier- und Einkaufsmeile mit alten und neugepflanzten Bäumen. Der Wasserlauf der Brehme wurde wieder sichtbar, sie fließt nun als munteres Bächlein in einer Natursteinrinne durch die Altstadt.
Zum Mittagessen ging es nach Germershausen am Seeburger See ins Hotel Stadt Hannover. Anschließend gab der Reiseleiter bei der Rundfahrt ins Eichsfeld den Teilnehmern vielfältige Informationen zur Geschichte und wirtschaftlichen Entwicklung. Das Grenzlandmuseum, der ehemalige Übergang nach Worbis, und der heute kaum noch zu erkennende Grenzstreifen erinnerten an das ehemalige Zonenrandgebiet. Die schon vorher strukturschwache Region hatte durch die deutsche Teilung in besonderer Weise gelitten. Ein Höhepunkt der Fahrt war die Besichtigung der Rhumequelle. Aus einem grün-bläulich schimmernden Quelltopf und zahlreichen Nebenquellen tritt hier Wasser aus unterirdischen Hohlräumen des Südharzer Gipskarstgebietes an die Oberfläche und speist damit das Flüsschen Rhume. Vor der Rückkehr wurde bei der Franz-von-Assisi Kapelle oberhalb des Gutes Herbigshagen ein kleiner Stopp eingelegt. Sie erinnert an Prof. Heinz Sielmann, den bekannten Tierfilmer, der sich schon früh dafür engagierte, den ehemaligen Todesstreifen der früheren innerdeutschen Grenze als Grünes Band für die Natur zu erhalten, und deshalb auf dem Gut eine Naturschutzstiftung ins Leben gerufen hat.
Nach dem Kaffeetrinken konnte man die nahegelegene Wallfahrtskirche besichtigen. Alljährlich treffen sich in dem kleinen Ort Germershausen am ersten Julisonntag über zehntausend Gläubige aus allen Himmelsrichtungen an einem Freialtar auf der Wiese.
Auf der Rückfahrt verblüffte der Busfahrer mit seinem gekonnt in Reimen gefassten Rückblick auf die vielen Eindrücke und Erlebnisse. Seinem Fazit einer gelungenen Tour konnten sich alle Busreisenden voll und ganz anschließen.