Mit fairem Konsum bessere Arbeitsbedingungen schaffen? - "Die Nueva Vida Fair Trade Zone tourt durch Deutschland"
Pressemitteilung 01/2010
Mit fairem Konsum bessere Arbeitsbedingungen schaffen? -
"Die Nueva Vida Fair Trade Zone tourt durch Deutschland"
Vom 02. bis 12. Juni 2010 werden Maria Elena Medina Vallejos und Sulema Mena de Gonzalés von der Frauenkooperative " Nueva Vida Fair Trade Zone" in zehn bundesdeutschen Städten nicht nur von den schlechten Arbeitsbedingungen in den Sweatshops der Textilindustriebranche berichten, sondern auch Perspektiven jenseits der Konkurrenzwirtschaft aufzeigen. Begleitet werden die Veranstaltungen von lokalen Initiativen aus den Themengebieten der gewerkschaftlichen, der Fair-Trade-, und der Eine-Welt-Arbeit.
"Der Grundsatz, dass mit dem Kauf von Produkten aus Kooperativen Menschen hierzulande sichere Arbeitsplätze in Ländern des Südens fördern können, soll in der Veranstaltungsreihe verdeutlicht werden.", so die Koordinatorin Beate Gonitzki. "Wir wollen den BesucherInnen der Veranstaltungen den Zusammenhang zwischen dem eigenen Konsum und den ausbeuterischen Arbeitsverhältnisses aufzeigen." Die Reihe will die BesucherInnen für einen bewussten Konsum sensibilisieren und ein Nachdenken über die eigenen Kaufentscheidungen anstoßen.
Die Kooperative "Nueva Vida Fair Trade Zone" hat nach der Zerstörung der Sweatshops-Arbeitsstätten durch den Hurrikan Mitch mit Hilfe einer Anschubfinanzierung von der Non-Profit-Organisation „Center for Development in Central America“ (CDCA) innerhalb weniger Jahre die Kooperative "Nueva Vida Fair Trade Zone" aufgebaut, die aktuell 36 Arbeiterinnen in Vollzeit beschäftigt. Gebäude und Maschinen sind Eigentum der Mitglieder, die sich selbst als „owner-workers“ bezeichnen.
Die Kooperative ist genossenschaftlich organisiert. Somit werden alle Entscheidungen auf dem monatlichen Plenum, bei dem jedes Mitglied der Kooperative gleichberechtigt eine Stimme hat, getroffen. Neue Genossinnen müssen nach spätestens drei Monaten verpflichtend Mitglied werden, um ein vermeintliches Arbeitnehmerinnen - Arbeitgeberinnen - Verhältnis dauerhaft zu verhindern.
Weiterhin garantiert das Kollektiv, im lokalen Kontext betrachtet, faire existenzsicherende Löhne. Zur Zeit zahlen sich die Mitglieder ein Einkommen von (umgerechnet) 140 US-Dollar aus. Der gemeinsam festgelegte betriebsinterne Mindestlohn ist im Durchschnitt 25% höher als der landesweite Mindestlohn.
Initiiert wird diese Veranstaltungsreihe von dem gemeinnützigem Verein "Netzwerk Kritische Masse" e.V. aus Hannover in Kooperation mit der Stiftung Leben & Umwelt - Heinrich Böll Stiftung Niedersachsen, der Rosa-Luxemburg-Stiftung Niedersachsen, dem Café Libertad Kollektiv eG, dem Jugendumwelt-Netzwerk JANUN e.V., dem Agenda-Büro der Stadt Hannover und den Fair-Trade-Händlern Bekleidungssyndikat aus Hannover und Zündstoff aus Freiburg.
Des Weiteren mit der finanziellen Unterstützung von dem Evangelischen Entwicklungsdienst, Umverteilen! - Stiftung für eine, solidarische Welt, inWent (Internationale Weiterbildung und Entwicklung gGmbH) und dem Katholischen Fonds - Kooperation Eine Welt.
Als Schirmfrau der Veranstaltungsreihe konnte Heidi Merk, Landesministerin a.D. gewonnen werden.
Für weitere Nachfragen steht Beate Gonitzki, telefonisch werktags von 10 bis 14 Uhr: 0511/131 87 99 oder unter rundreise@netzwerk-kritische-masse.net zur Verfügung.
02. 06. 2010 Mittwoch Hannover, 19 Uhr, Pavillon, Raum 8, Lister Meile 4
03.06. 2010 Donnerstag Freiburg, 20 Uhr, DGB-Haus, Hebelstr. 10
05. 06. 2010 Samstag Karlsruhe, 20 Uhr, Planwirtschaft, Werderstr. 28
06.06. 2010 Sonntag Trier, 12 Uhr, Weltladen Trier, Pfützenstraße 1
07.06. 2010 Montag Saarbrücken, 18 Uhr, Frauenbibliothek Saar, Bleichstr. 4
08.06. 2010 Dienstag Münster, 20 Uhr, Interkulturelles Zentrum Don Quijote,
Scharnhorststr. 57
09.06. 2010 Mittwoch Bielefeld, 20 Uhr, IBZ Bielefeld, Teutoburger Str. 106
10.06 2010 Donnerstag Hamburg, 19 Uhr, Centro Sociale, Sternstr. 2
11.06.2010 Freitag Lüneburg, 19 Uhr, Infocafé Anna & Arthur, Katzenstr. 2
12.06. 2010 Samstag Berlin, 16 Uhr, Kunstfabrik Berlin, Am Flutgraben 3
Wenn die Arbeiter mehr Lohn bekommen, ist das ja toll. Aber wer bezahlt das?
Millionen Menschen in D können sich kaum das Billigste leisten und müssen das kaufen, selbst wenn sie wissen, dass Gift oder gar Blut an den Klamotten klebt.
Wer bezaht also die Mehrkosten, wenn es der Konsument nicht kann?