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Ein zweiter Röseberg droht im Höll- und Sachsenstein bei Walkenried 

Vor einigen Jahren mussten wir in Walkenried erleben, wie in einer Nacht-und-Nebel-Aktion des damaligen Kreistags in Osterode der Röseberg zum Abschuss durch die Gipsindustrie freigegeben wurde. Das deprimierende Resultat kann sich jeder betrachten, der seinen Blick auf die zerwühlte und zerstörte Landschaft rund um den Kutschweg richtet. Nun droht neues Ungemach. Harmlos klingende, von den Gips-Lobbyisten den Ministerialbeamten im fernen Hannover, die die Zerstörungen ja nicht mit ansehen müssen, in die Feder diktierte Formulierungen im neuen Landesraumordnungsprogramm erlauben den ungenierten Zugriff auf vermeintlich durch deutsches und europäisches Recht geschützte Naturschutzgebiete. Kein Zweifel: Die Gipsindustrie startet den Frontalangriff auf die Schönheiten des Höllsteins, des Sachsensteins und des Himmelreichs.

Als Argument müssen einmal mehr die Arbeitsplätze herhalten. Die gibt es noch, aber sie haben sich seit Jahrzehnten umgekehrt proportional zur Ausweitung der Landschaftszerstörung entwickelt. Zahlreiche Gipswerke mitsamt allen Arbeitsplätzen wurden dem Erdboden gleichgemacht, in den Steinbrüchen agieren Subunternehmer, die hier keinen Pfennig Steuern entrichten und dafür alles kurz- und kleinfahren. Auch die Gewerbesteuereinnahmen verhalten sich den Zerstörungen entgegengesetzt: Je mehr Landschaft kaputtgeht, desto weniger fließt u.a. in die Walkenrieder Gemeindekasse. Diese Dinge hat man MdB Güntzler bei seinem Besuch auf der Kutzhütte wohlweislich verschwiegen. Mir ist auch nicht bekannt, dass er seine Schritte in eine der zerstörten Landschaften gerichtet hätte. Nur wenige Meter hätte er gehen müssen – hinter dem Werk hat die nächste großflächige Abholzung bereits begonnen. Das „Mehholz“ ist ein für allemal dahin – genau wie der Röseberg. Pfaffenholz und Trogstein sind auch nicht mehr zu retten – die gewünschten Erweiterungsflächen sind in den Karten bereits eingetragen. Und beim Lärmschutz gibt es offenbar auch Ausnahmen – tagelang dröhnt das Getackere aus den Brüchen und der Krawall des Brechers über den Ort hinweg und hat schon manchen Kaufwilligen bewogen, sein Haus woanders zu erwerben. Es geht, siehe Ellrich, auch deutlich leiser. Aber das schmälert ja die Gewinne!

Das, was jetzt noch geschützt ist, ist es aus gutem Grunde. Und es muss mitsamt entsprechender Pufferzonen auch weiterhin und dauerhaft geschützt bleiben. Wir dürfen nicht zulassen, dass dieses Raumordnungsprogramm in Kraft tritt!

Leserbrief von Michael Reinboth vom 3.3.2021 

  • Gipsabbau Walkenried
  • Foto: Claim
  • hochgeladen von Bernd Jackisch
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