Gibt es bald nur noch Nilgänse?
Gestern morgen habe ich mit dem Hund einen Spaziergang am Edersee gemacht. Von der Ederbrücke an der Bundesstraße ging es entlang der Promenade von Herzhausen und dann weiter zum Zeltplatz am Hochstein, wo uns mein Mann dann mit dem Angelboot aufgesammelt hat. So richtig friedlich war es so früh am Morgen, im seichten Wasser auf der gegenüberliegenden Seite konnte man Graureiher und ein Silberreiherpaar beobachten, es gab Haubentaucher und der Rotmilan drehte seine Runden über den See. Die einzigen, die mit ihrem Geschnatter die Stille störten, waren die zahlreichen Nilganseltern, die mit ihren Küken am Ufer saßen. Die erwachsenen Tiere haben ein extrem lautes Organ, besonders natürlich, wenn in ihren Augen Gefahr droht, in diesen Falle Frau mit Hund! In wenigen hundert Metern Uferlinie habe ich vier Nilgansfamilien gezählt, und ich frage mich, ob diese hier ja nicht heimischen Tiere wohl langsam zur Plage werden? Als vor etwa 15 Jahren das erste Paar am Edersee auftauchte, war die Begeisterung über die schönen exotischen Vögel groß. Mittlerweile gibt es hunderte höchst erfolgreiche Brutpaare, die die heimischen Enten und Gänse nach und nach verdrängen. Wir haben zum Beispiel schon seit Jahren keine Stockenten mehr mit Nachwuchs gesehen. Wo führt das wohl hin? Haben wir irgendwann nur noch Nilgänse an unseren Gewässern?
Die Nilgans wurde früher gerne als "Parkvogel" gehalten und stammt ursprünglich aus Ägypten. Ich meine, dass die Bruterfolge dieser Gänseart regional in Deutschland sehr unterschiedlich sind. Soweit ich weiß, ist die Sterblichkeit der Junggänse bei Nilgänsen in unseren Breiten ziemlich hoch ....über 50 %. Generell sind die Nilgänse durch das BNatschG geschützt.
Doch da sich viele Faktoren in den letzten Jahren auch bezüglich des Klimas ändern, ist die Methode von Uwe die Richtige: Beobachten und Zählen. Wenn dies viele Naturschützer tun, kann es stichhaltige Informationen geben, die dann eine Aussage über die wahre Populationsgröße geben. Dazu sind ehrenamtliche Kartierer wie es auch Uwe macht, sehr wichtig!
LG Dagmar