Marienhagen: die Vielfalt des Dorfes und Künstlerhaus erkundet
Marienhagen: spannender Dorfrundgang mit dem Ortsbeirat – Türmchen-Haus Dietrich begeistert alle.
In Marienhagen hat man fast immer die große Qual der Wahl: Wo soll man zuerst anfangen mit neuen Projekten, der Instandsetzung älterer Einrichtungen, der Förderung der Infrastruktur oder der Unterstützung des vielfältigen, regen Vereinslebens. Oder alles gleichzeitig?
Ortsvorsteher Sebastian Klein, die Mitglieder des Ortsbeirates und mehrere Gäste begaben sich einige Stunden lang an markante Plätze, Orte und Einrichtungen des Bergdorfes hoch über dem Ittertal.
Dabei ging es um die große Grill- und Teichanlage im Schachtental, die Wintersporthänge mit Schanze, die Verwendung und Rettung der uralten historischen Grabsteine auf dem Friedhof, die Unterstützung des Schwimmbadbetriebes (erbaut 1959), das viele Grün im Ort und die zukünftigen Tempo-30-Zonen. Auch Stellungnahmen zu privaten Bauvorhaben wurden erörtert.
Über die Situation an der Freizeitanlage mit Stegen und Bauwerken unterhalb des Schwimmbades informierte Horst Sesselmann (Teichgemeinschaft); die Bemühungen vieler Freiwilliger um die Auffrischung der Sportanlagen „In der Kahne“ mit Leichtathletik- und Fußballflächen stellte Hans-Friedrich Kubat (TV 1922 Marienhagen) ausführlich vor.
Der Dank aller galt Karl-Wilhelm Knoche für den Bau einer neuen, sehr stabilen Bank, die inzwischen auf dem Friedhof steht.
Jan-Friedrich Eisenberg, evangelischer Pfarrer erläuterte Ideen zur besseren Erreichbarkeit der Kirche für Eltern mit Kinderwagen oder Rollstuhlfahrer.
Ein herausragendes Beispiel von Ideenreichtum, Innovationskraft, Unternehmertum und Schaffenskraft stellt das „Türmchen-Projekt“ dar. Vor einigen Jahren erwarben die Marienhagener Gaby und Rolf Dietrich ein an einem Hang gelegenes, recht exponiertes altes Bauern- und Holzhandwerkerhaus.
Nach langer und intensiver Renovierung mit historischen Baustoffen sowie aufgearbeiteten Möbeln unterschiedlichster Ursprünge wurde das Haus im letzten Jahr als eindrucksvolles Ferien- und Urlauberdomizil eröffnet. Und: Es wird prima angenommen
Kein Raum, in dem die Künstlerin Gaby Dietrich nicht ihre außergewöhnliche, eigenwillig-schöne Handschrift hinterlassen hätte: Ob bunte Mosaike, verfremdete Fotos, naive Malerei, Stein-Arrangements auf schweren Tischen, Betten aus Abrissbalken oder Bäder nach Hundertwasser-Art – jeder der vielen Räume strahlt Liebe zum Detail aus, spendet Gemütlichkeit und lädt zum Verweilen ein. Bei allem wurde jedoch die Bausubstanz des Gebäudes möglichst erhalten.
Jedem, der am Haus und dem großen Garten unweit der Turnhalle vorbeigeht, fallen sofort die Steinskulpturen, Bänke, Marienhagener Kalksteinfelsen und viele botanische Naturschönheiten auf.
In alle Räume, vom Keller bis hoch in die Spitze des Türmchens, vom „Hühnerstall“ bis in „Werkstatt“, in alle Räume wurden die staunenden „Dorfbesichtiger“ geführt. So erfuhren sie auch, dass die Balken der ebenfalls zum Projekt gehörenden Scheune einst in einem der untergegangenen Edersee-Dörfer Gebäudeteile waren.
Das einstige Haus „Türmchen“-Müller verfüge über sechs außergewöhnliche Doppelzimmer mit zwölf Betten. Das komplette Haus werde jeweils an eine Gruppe zur Selbstversorgung vermietet, wie Rolf Dietrich weiter erklärte. Sebastian Klein sowie alle Anwesenden lobten die Initiative sehr. Das Anwesen trage bereits aktuell zur Intensivierung des Tourismus und zusätzlicher Urlauberzahlen bei. Der Ortsvorsteher kündigte an, zusammen mit dem Beirat, den Bürgern und den Vereinen das Dorfleben positiv weiterentwickeln zu wollen.
Fotos: Hans-Friedrich Kubat
>Der Ortsbeirat Marienhagens mit dem Ehepaar Gaby und Rolf Dietrich sowie interessierten Bürgern vor dem einzigartigen „Ferienhaus mit Turm“ der Familie
>Impressionen aus dem Ferienhaus