Die Dorfkirche von Alvesse
Die St.-Nikolai-Kirche in Alvesse ist ein Gebäude aus dem Jahr 1867. An ihrer Stelle stand ein Vorgängerbau, eine kleine, schlichte Kirche ohne Turm, die aus dem 12. Jahrhundert stammte und die 1864 abgerissen wurde. Eine Zeichnung jener ehemaligen Kirche existiert aus dem 18. Jahrhundert.
Eine uralte Legende erwähnt das Dorf Alvesse, das am alten Handelsweg von Hildesheim nach Braunschweig liegt, sogar als einen Wallfahrtsort mit Reliquien des hl. Nikolaus, um die Namensgebung der Kirche zu begründen.
Die Dorfkirche von Alvesse war keine Stifts-, sondern eine Bauernpatronatskirche von Anfang an, und deshalb mussten damals die ca. 200 Einwohner den Abriss 1864 und den Neubau von 1864 bis 1867 selbst finanzieren. Die Alvesser bauten eigenwillig anders, als es der Bauplan vorsah, nämlich anstelle eines schlichten Dachreiters aus Metall errichteten sie einen kleinen Kirchturm. Die festliche Einweihung der Kirche erfolgte am 22. Dezember 1867.
1963 gestalteten die Alvesser den Innenraum ihrer Kirche völlig neu: Die alte Altarwand mit der Kanzel wurde entfernt, ein schlichten Altar und ein Lese- und Predigtpult wurden aufgestellt, ein modernes Altarfenster mit dem Pfingstmotiv gab dem Kirchenschiff einen neuartigen Blickpunkt.
Als dann die beiden Seitenfenster von 1908 (nach den Gleichnissen „Der gute Hirt“ und „Heimkehr des verlorenen Sohnes“) auch ersetzt werden sollten, gab es dann doch erhebliche Proteste. Begründung: Man könne nicht einfach nach rund 50 Jahres etwas, was seinerzeit gestiftet worden sei, aus dem Kirchengebäude entfernen, nur weil es dem Zeitgeschmack nicht mehr entsprechen würde.
Erhalten blieb der Taufstein, den der Alvesser Gutsbesitzer Richard Brendecke 1949 gestiftet hatte. Bewahrt wurde aus der Zeit der alten Kirche ein Grabstein, der an Pastor Zacharias Bode (verstorben 1740) erinnerte und beim Einebnen alter Grabstellen gefunden wurde.
Alvesse gehört seit 1971 zur Gemeinde Vechelde im Kreis Peine.
(Archivaufnahmen)