"Ganz was Neues"!?
Riedmoos und Heide schützenswert
026.02.10|München NordFacebook Münchner Merkur
Unterschleißheim - Zwei Defizite, aber viel landschaftliches Potenzial hat die Landschaftsarchitektin Andrea Gebhard für Unterschleißheim ausgemacht.
Gebhard hat einen Vorentwurf zum Landschaftsplan vorgelegt, der in den neuen Flächennutzungsplan für die Stadt integriert wird. Der Schutz von Biotopen sowie Erholungsgebiete, die außerhalb der Stadt liegen – das sind die beiden Achillesfersen Unterschleißheims, wenn es um die Landschaftsplanung für die kommenden zwei Jahrzehnte geht. Doch mit der Niedermoorlandschaft in Riedmoos, den Sport- und Freizeitflächen in Lohhof oder auch der Moosach, dem Schwebelbach und dem Unterschleißheimer See hat die Stadt gleichermaßen wertvolle Areale, die es zu erhalten und zu pflegen gilt, im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung.
Zu diesem Ergebnis kommt die Landschaftsarchitektin Andrea Gebhard in ihrem Vorentwurf des Landschaftsplanes, der für die Behörden und damit für den Flächennutzungsplan bindend ist, aus dem sich jedoch keine Rechte für einzelne Bürger ableiten lassen. Die Stadträte im Bauausschuss haben den Vorentwurf mehrheitlich angenommen.
Gedanken müsse sich die Stadt vor allem über ihre Erholungsflächen machen. Die lägen in der Mehrzahl außerhalb der Siedlungsgebiete, gerade dort, wo auch gerne Gewerbeflächen angeboten würden. Für die Verantwortlichen der Stadt müsse es also darum gehen, abzuwägen, wo gebaut und wo Areale zur Naherholung geschaffen werden. Im Zuge solcher Überlegungen gelte es darauf zu achten, Biotope zu erhalten und nicht leichtfertig gegen Ausgleichsflächen einzutauschen, sagte Gebhard.
Für die Zukunft rät sie zu einer gemeinsamen Planung mit den Landwirten, fordert dazu auf, die Gewässer erlebbar zu machen, das Fuß- und Radwegenetz auszubauen sowie für Lohhof Süd ein „Leitbild Heidelandschaft“ anzulegen. Für ihre Ausarbeitung, die sie im Bauausschuss selbst vorgetragen hatte, erhielt Gebhard viel Lob von den Stadträten.
Jedoch wurde schnell klar, dass ihre Überlegungen von idealen Vorrausetzungen ausgehen, die nicht unbedingt mit der Realität einer städtebaulichen Planung harmonieren müssen. So sprach Bernd Knatz (ÖDP) von einem „Superwerk“, das allerdings eher einer „Wunschliste“ gleiche, „vor allem dann, wenn man weiß, wie es bei uns läuft und wie wenig umgesetzt wird“. Als Beleg nannte er das Gewerbegebiet an der A 92, das die Landwirtschaft vollkommen zurückgedrängt habe. CSU-Stadtrat und Landwirt Ludwig Pettinger sorgte sich um seine berufliche Zukunft, wenn erst alle Wälder zu Biotopen umgestaltet würden – zu Unrecht, wie Andrea Gebhard zu beruhigen suchte. Eine solche Entscheidung sei nicht vorgesehen.
Was sind denn die 2 Defizite konkret?