Das war wohl nichts
Das mit dem betreuten Wohnen bzw. Altersheim vom Paritätischen Wohlfahrtsver-band war wohl nichts. In Unterschleißheim gibt es jetzt etliche Altersheimplätze weniger.
Paritätischer Wohlfahrtsverband schwenkt um: Wohnungen statt Altenheim
011.11.09|München NordFacebook Münchner Merkur
Unterschleißheim - Ein neues Seniorenheim sollte das „Haus am Lohwald" an der Alexander-Pachmann-Straße ersetzen. Bisher.
Denn jetzt steht fest, nach dem Abriss werden hier neue Wohnungen gebaut. Einem entsprechenden Antrag des Grundstückseigentümers, dem Paritätischen Wohlfahrtsverband Bayern, haben die Stadträte im Bauausschuss mehrheitlich zugestimmt. Baubeginn könnte 2011 sein.
Die Pläne überraschen, hatte der Paritätische bislang doch immer argumentiert, neben dem Neubau an der Feldstraße, solle auch die Fläche am Lohwald für alte Menschen reserviert bleiben. Das Grundstück ist als Sondergebiet „Altenpflegeeinrichtung“ ausgewiesen. Nun heißt es also statt „Alt werden am Lohwald“ finanzoptimiert „Wohnen am Lohwald“. Denn es steht außer Frage, dass der Paritätische wesentlich mehr verdienen wird an den geplanten rund 100 Miet- und Eigentumswohnungen als an einem Seniorenheim.
Wie die Wohnanlage aussehen könnte, hat das Planungsbüro „Gossner“ im Auftrag der Baugenossenschaft Ober- und Unterschleißheim entwickelt: Der neue Komplex wird mit bis zu fünf Geschossen deutlich niedriger als der derzeitige mit neun. Die Aufteilung des Grundstückes sieht einen Riegelbau entlang der Alexander-Pachmann-Straße vor. Platz für ihre Autos sollen die rund 300 neuen Bewohner in einer Tiefgarage finden. Außerdem sind in nordöstlicher Richtung oberirdische Stellplätze vorgesehen.
Unter den Ausschuss-Mitgliedern gingen die Meinungen auseinander. Auf der einen Seite Bürgermeister Rolf Zeitler und die CSU, die im Sinne der Nachverdichtung froh sind über neuen Wohnraum. Und davon ausgehen, dass der Paritätische „wohl nicht gezwungen“ werden könne, sein Vorhaben zu überdenken im Sinne des Gemeinwohls, wie Bernd Heinrich feststellte, nicht ohne die Anmerkung: „Der braucht wohl das Geld.“ Auf der anderen Seite stehen die Kritiker wie Martin Reichart (FB). Er hält das Grundstück für eine städtebauliche Nachverdichtung zwar für äußerst geeignet, bedauert jedoch zugleich, dass die Altenpflege auf weitere Betten verzichten müsse, zumal an der Feldstraße rund 70 Betten weniger Platz finden werden. Er plädierte dafür, abzuwarten und das Sondergebiet „Altenpflegeeinrichtung“ nicht ohne weiteres aufzugeben. Für die Wohnanlage votierte Brigitte Huber (Grüne). Sie glaubt, dass der Bedarf an Wohnraum für Senioren im Landkreis abgedeckt ist. Christine Fleege (SPD) bedauert das Abholzen der Bäume, das für den Bau notwendig wird. Katharina Bednarek (SPD) erwartet eine starke Verkehrsbelastung für die Alexander-Pachmann-Straße. bw
Je weniger Altersheimplätze, desto teurer bzw. desto länger die Wartezeit.
Schöne Aussichten!