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Muslime in Unterschleißheim

Pressemitteilung der Muslimgemeinde
in Unterschleißheim

Besorgt verfolgen wir nach dem Schweizer Minarett-Verbot
die Diskussionen über die wachsende Angst unserer
christlichen Nachbarn vor dem Islam. Wir, die Unterschleißheimer
Muslimgemeinde, nehmen diese Ängste
und Sorgen ernst, die nicht erst neu entstanden sind.
Wir wissen die durch die Verfassung geschützte Religionsfreiheit
in Deutschland sehr zu schätzen. Denn erst
durch diese Freiheit ist eine Zufriedenheit im Zusammenleben
aller überhaupt erst möglich. Diese Freiheit, die wir
hier genießen, wünschen wir auch jenen Menschen, die in
anderen Ländern dieser Welt mit Einschränkungen bei
Ausübung ihres Glaubens rechnen müssen. Nicht-Muslimen,
die in bestimmten muslimischen Ländern mit Einschränkungen
oder gar Verbot ihres Glaubens leben, gilt
unsere Solidarität und Unterstützung.
Auf diesem Weg möchten wir auf die Ängste unserer
Nachbarn und Freunde eingehen. Wir sind uns unserer
Bürgerverantwortung bewusst und betonen, dass wir mit
unserer Religionsfreiheit stets vernünftig umgehen. Als
gläubige Moslems haben wir uns schon in der Vergangenheit
heftigst von Gewalttaten, die einen islamistischen
Hintergrund hatten, öffentlich distanziert. Terroristen, die
mit Gewalt Angst und Trauer verbreiten, sind die größten
Feinde eines gläubigen Moslems.
Das Schweizer Minarett-Verbot ist vielleicht ein Resultat
dieses Terrors, der Angst und Trauer in den ganzen Globus
trägt. Aber nicht nur durch den islamistischen Terror,
sondern auch durch Vorurteile und Pauschalisierungen
werden die Ängste geschürt. Dem möchten wir mit Transparenz,
Offenheit und Verständnis entgegenwirken.
Wie viele von Ihnen wissen, befindet sich unsere
Moschee, die Fatih Camii, im Hinterhof und im Kellerraum
eines Gebäudes am Rathausplatz in Unterschleißheim,
die bei wichtigen Feiertagen aus allen Nähten platzt.
Diese Situation beschämt uns – vor allem dann, wenn uns
Schulklassen, Vereine oder unsere christlichen Freunde
besuchen, was ja eigentlich ein Grund für große Freude
ist.
Seit einiger Zeit haben wir erkannt, dass wir in Deutschland
angekommen sind und ein Teil unserer Stadt sein
wollen. Deswegen sind wir auf der Suche nach einem
würdigeren Platz. Dabei sind wir in engem Kontakt mit
den politischen Entscheidungsträgern, Vereinen, Nachbarn
und Freunden sowie der Presse, die immer wieder
darüber berichtet hat.
Wichtig für uns: Bei unserer Suche haben wir vorhandene
Ängste und Sorgen seitens der Bevölkerung immer im
Blick.
Wichtig vielleicht für Sie: Der Bau eines Minaretts ist nie
Bestandteil unserer Überlegungen gewesen und wird es
wahrscheinlich auch künftig nicht sein. Wir möchten
dadurch vermeiden, dass das Thema instrumentalisier
wird und dadurch die Ängste noch weiter geschürt werden.
Wir bitten gleichzeitig um Ihr Verständnis und Ihre
Unterstützung für unsere Suche nach einer neuen Bleibe
für unsere Moschee, die für uns und unsere Besucher
ausreichend Platz bietet und in die das Sonnenlicht direkt
einstrahlen kann. Mustafa Kilic
Moscheevorstand

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8 Kommentare

Bei uns in Mexiko sind die "Taliban", so sagen wir zu Moslems, eine unberücksichtigte Minderheit.

  • T. M. am 03.01.2010 um 14:54

Solange die Moslems unauffällig (im negativen Sinne) sind, solange sind sie Freunde und willkommene Nachbarn, aber wenn das nicht so ist, dann kann das gute Verhältnis schnell umschlagen.

Die Moslems sind Ausländer wie ich, deshalb kann ich mich in ihre Probleme reindenken.

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