Schnorcheln in Ägypten mit dem Tauchboot - Teil 2
Schnorcheln am Hausriff hat den Vorteil, dass man sich die Windverhältnisse aussuchen kann. Jedenfalls in begrenztem Umfang, denn Wind herrscht am Roten Meer eigentlich fast immer – mal heftiger, mal ruhiger. Für die Ausfahrt mit dem Tauchboot meldet man sich einen oder mehrere Tage vorher an und hat dann schon mal wie in unserem Fall mächtig viel Wind um die Ohren. Also Tabletten gegen Reisekrankheit nicht vergessen und Handtücher auf dem Schiff festbinden. Profis haben immer noch eine schirmlose Mütze (sogenannte Beanie) im Gepäck.
Nach einer Stunde Fahrt erreichen wir unser hufeisenförmiges Korallenriff von mehr als 100 Meter Länge. Das gesamte Korallendach befindet sich einen Meter unter der Wasseroberfläche. Im Innenriff lockt türkisfarbenes und ruhiges Wasser. Von der gegenüberliegenden Seite kommen Wind und Strömung. Dort brechen sich die nicht unerheblichen Wellen und laufen über dem Riffdach aus. Unser Tauchboot, die Orca Sea 2, macht an der Schmalseite mit immer noch reichlich Wellengang fest. Der Festmachplatz ist ein Zugeständnis an die ca. 15 Taucher an Bord, denn an der Außenseite mit der auftreffenden Strömung zeigt sich das Korallenwachstum und der Fischbestand von seiner beeindruckendsten Seite. Das ist schön für die Taucher, denn die sind rasch in die ruhigere Tiefe abgetaucht, während die Schnorchler im unruhigen Oberflächenwasser auf und ab bewegt werden und ständig darauf achten müssen, nicht auf´s Riffdach abgetrieben zu werden.
Um die Achterbahnfahrt auf dem Wasser ein wenig zu minimieren, habe ich mich auch (mit Flossenantrieb) auf den Weg an´s Innenriff gemacht. Wie vom Tauchguide angekündigt, sind größere Flächen von Korallen dort abgestorben. Fische sind aber auch hier noch anzutreffen.
Die Sichtweiten im offenen Meer waren bei unseren zwei Tauchplätzen besser als in Hotelstrandnähe und das Korallenriff mit seinen Bewohnern wirkt durch seine Ausdehnung erst richtig. - Voraussetzung aber dafür ist für den Schnorcheltaucher ein Tag mit möglichst wenig Wind.
Hallo Rainer,
das sind ja sehr beeindruckende Unterwasseraufnahmen, die du gemacht hast.
Viele Grüße
Jürgen + Ruth