Laufkreuzfahrt Süd-Ost-Asien mit der AIDA Diva - Teil 2
Mit Etappen in Pattaya/Thailand, Ko Samui/Thailand, auf hoher See, Penang/Malaysia, Kuala Lumpur/Malaysia, Singapur, Brunei und Vietnam - Februar/März 2012
Für den 1926 Kilometer langen Seeweg von Koh Samui nach Malaysia braucht das Schiff zwei Tage. Um zu vermeiden, dass sich die Athleten nicht nur in der Nähe von Buffets, Bars und Wellnesseinrichtungen rumdrücken, hat Björn auch einen Deckslauf in sein Programm aufgenommen. Die AIDA Diva verfügt über einen Laufparcours, der sich über zwei Decks erstreckt. Offiziell ausgewiesen sind Laufstrecken über 348 und 219 Meter. Die Runde auf Deck 14 kann zu jeder Zeit von den Läufern genutzt werden, während die Erweiterung auf Deck 12 nur in den frühen Morgenstunden zur Verfügung steht (Deck 13 hat man aus Rücksicht auf abergläubige Seeleute und Passagiere weggelassen).
So schickt der Rennleiter mit den blonden Haaren die Sportler in aller Herrgottsfrühe auf die Rennbahn während das Schiff weiter auf dem Weg zur Straße von Malakka ist. Ab und zu schmuggelt sich ein herkömmlicher Läufer unter die Athleten, während Zeitnehmer Bernd in all dem Gewusel die Runden notieren muss. Verlaufen ist kaum möglich, man muss nur aufpassen, dass nach abgeschlossener oberer Runde an der Kreuzung die Rampe nach unten genutzt werden muss.
Ein Lauf auf einem Schiffsdeck wird von Daheimgebliebenen manchmal belächelt. Ich bin mir aber sicher, dass dieser Wettbewerb allen anderen Teilnehmern genauso gut wie mir gefallen hat. Und erlebnisreicher als auf einem Laufband ist er auf jeden Fall.
Die AIDA Diva kommt pünktlich im Kreuzfahrthafen von Georgetown (5.41902,100.346267), Insel Penang, Malaysia an. Die Läufer zählen zu den ersten Passagieren, die von Bord gehen. Björn sucht einen Transportunternehmer, der die Gruppe zum Hard Rock Hotel (5.467435,100.241477) bringt. Abseits vom Hafen hat er Erfolg und ab geht die Post zum Start am Strand vor dem besagten Hotel. Der Parcours ist eine Pendelstrecke im lockeren Sand bei dem auch ein Bach zu durchqueren ist. Das Panorama für diesen 4. Lauf ist sehr schön, aber ein Lauf im Sand ist nicht nach meinem Geschmack und Wasser in den Schuhen mag ich nicht. Auf diversen Fotos ist der Berichterstatter deshalb mit einem Handtuch auf der Strecke zu sehen. Bei dieser Etappe wird der Transfer zum Lauf und zurück zum Schiff von Björn organisiert.
Das Zentrum der Stadt ist von der AIDA aus mühelos zu Fuß zu erreichen. Nach dem Duschen und Mittagessen mache ich mich auf den Weg zu den zahlreichen Sehenswürdigkeiten. Unmittelbar in Hafennähe befindet sich das Freiluftmuseum Befestigungsanlage Fort Cornwallis, mit dem die britische Herrschaft 1786 begann. In der Innenstadt weisen zahlreiche Moscheen, Kirchen, hinduistische und chinesisch-buddhistische Tempel auf ein buntes Völkergemisch hin. Der überwiegende Teil der Bewohner Penangs sind Chinesen.
Unser schwimmendes Hotel legt in dieser Nacht nur 374 Kilometer zurück und liegt am nächsten Morgen schon sicher festgemacht in Port Klang/Malaysia (2.986135,101.334831). Wie immer zählen die Langstreckenläufer zu den ersten, die von Bord gehen. Vorbildlich ist wie immer die Disziplin und Motivation der Gruppe, wenn man den Rotwein- und Cocktailkonsum vom Vorabend berücksichtigt.
Port Klang ist der größte Seehafen Malaysias. Das Star Cruises Terminal liegt außerhalb des riesigen Containerumschlagplatzes. Björn hat die Startlinie der 5. Etappe in ein Kilometer Entfernung vom Schiff festgelegt und startet auf einer der verkehrsruhigen Straßen seine wilde Meute. Der Parcours ist wenig spektakulär und führt auf öffentlichen Straßen mit reichlich Tropengrün entlang. Unterbrochen wird das Grün von Wohngebäuden, die den vielen Arbeitskräften im Hafen dienen sollten. Nach dem Zieleinlauf begeben sich die Sportler unverzüglich zum Frischmachen auf ihr Schiff. Die Gruppe hat sich geeinigt, in eigener Regie einen Ausflug nach Kuala Lumpur zu unternehmen.
Das Zentrum von Kuala Lumpur (3.158256,101.711875) ist mindestens eine Autostunde vom Kreuzfahrthafen entfernt. Um 17:30 Uhr müssen alle Passagiere, die Interesse an einer Weiterfahrt haben, an Bord sein. - Eine anspruchsvolle Aufgabe also.
Kuala Lumpur ist eine junge Stadt. Erst als sich 1857 Zinnsucher niederließen, begann man damit, den tropischen Regenwald für die heute 1,5-Millionen-Stadt zu roden. In der pulsierenden Metropole gibt es viele Sehenswürdigkeiten. Mit meiner Begeisterung für herausragende Hochhäuser sind die Petrona Towers das absolut Beeindruckendste. Das Wahrzeichen von Kuala Lumpur hat eine Höhe von 508 Meter. Beide Türme sind in 172 Meter Höhe durch eine Skybridge verbunden. Ungewöhnlich an diesem Bürogebäude ist auch die 84.000 Quadratmeter große Gebäudeoberfläche, die mit Edelstahl verkleidet ist und einen ganz unverwechselbaren Glanz erzeugt.
Da die Malaien zum größten Teil dem Islam angehören, ist es nicht verwunderlich, dass die Doppeltürme islamische Elemente tragen. Die beiden Spitzen sind einem Minarett nachempfunden und der Querschnitt hat Ähnlichkeit mit einem islamischen Ornament: Achteck, das durch zwei verdrehte Quadrate entstanden ist, wobei die Innenkanten noch mal nach außen gewölbt sind - got it?).
Fortsetzung folgt