Schlesische Weißwurst - wabbelig oder fest ?!

Jahrzehnte lang war unsere (Eltzer) Welt in Ordnung, denn der langjährige Schlachter stopfte immer wieder schön 'wabbelige' Weißwürste.
Ich selbst habe die schlesische Weißwurst zwar erst - zusammen mit meinem mir heute angetrauten Ehemann - kennengelernt (Anmerkung: Nicht gleichzeitig, aber das Jahr stimmt). Und ich 'lernte' dann auch gleich die Zubereitung: Weißwürste im großen Topf mit heißem Wasser überbrühen, damit sie schön prall und fest werden. Die ersten von ihnen werden dann von der Haut befreit und mit Senf verspeist. Die dann folgenden kommen in die Pfanne mit heißer Butter. Kurzum: Sie sind einfach lecker !!!

Doch vor einigen Jahren hat unser alter Schlachter den Laden aufgegeben und ein neuer Schlachter hat ihn übernommen. Natürlich wollten wir Eltzer 'unsere' schlesische Weißwurst weiterhin haben.
Doch was war das?
Sie war nicht mehr soooooo schön 'wabbelig', sondern fest wie eine gebrühte Bratwurst (sah auch fast so aus). Das blanke Entsetzen zog sicher nicht nur durch unsere Küche. So geschah, was geschehen musste: Eltze kaufte immer weniger Weißwurst im ortsansässigen Schlachterladen ...

Doch Weihnachten wäre nicht nur ein Fest der Wunder, wenn nicht auch beim Schlachter ein Wunder geschah. Als ich vor dem Tresen stand, stand dort ein Schild: "Schlesische Weißwurst - bitte vorbestellen für den 24.12."
Die Verkäuferin sah mich strahlend an und fragte: "Möchten Sie die 'wabbelige' oder die feste Weißwurst?"

"Was für eine Frage?!" antworte ich ihr aus voller Überzeugung: "Natürlich die 'wabbelige' Weißwurst"!