Vogeleier & Turmfalken im Heimatmuseum Eltze
Es war Ende des 19. Jahrhunderts, als der Ornithologe Adolph Nehrkorn mit dem Sammeln von Vogeleiern begann und im Laufe der Jahre eine der weltweit größten Sammlungen von mehr als 5800 Arten zusammengestellt hat.
Es war in den Jahre 1924/26, als der Eltzer Lehrer Schäfer eine kleine Sammlung von Vogeleiern angelegt hat. Einige Jahre später kam die Sammlung – vermutlich als Bezahlung – an Dr. Kobbe. Dessen Sohn hat vor rund 10 Jahren die drei Glaskästen wieder dem Heimatverein Eltze übergeben, wie mit Wilhelm Möhle erzählt hat.
Ich selbst kann mir das Sammeln von Vogeleiern in der heutigen Zeit nicht vorstellen. Gerade schon deshalb nicht, weil viele einheimische Vogelarten im Bestand gefährdet oder bereits in unserer Gegend nicht mehr ansässig sind. So gibt es in der kleinen Sammlung im Heimatmuseum Eltze auch Eier von Vögeln zu bestaunen, die bei uns nicht mehr vorkommen.
Zum Fotografieren der Vogeleier war es nötig, den schützenden Glasdeckel abzunehmen. Helmut Heim hat mir die drei Kästen mit den 78 verschiedenen Vogeleiern aufgeschlossen.
Später dann bei Betrachten der Aufnahmen am PC sind mit zu zwei Eiern Bilder eingefallen:
• Da ist das Ei einer Waldohreule
Wir hatten das Glück, eine Eule auf dem Dachboden und im Garten zu haben. So schlüpfte eine kleine Eule bei uns, die bei ihrem ersten Flug mitten im Blumenkübel zwischen Geranien und Fuchsien landete.
Und – es war meist am Abend – schaute uns eine Waldohreule (fast) ins Fenster.
• Da ist das Ei des Turmfalken
Dazu gibt es eine weitere schöne Geschichte, die ich mit dem Bildern erzählen möchte.
Das Heimatmuseum ist bekanntlich in der ehemaligen katholischen Kirche von Eltze untergebracht und auch der Glockenturm wird nicht mehr als solcher genutzt. Der Nabu hat Nistkästen angebracht und in einem Kasten, der hinter einem kleinen Fenster im Inneren des Turmes hängt, sind auch in diesem Jahr wieder Turmfalken eingezogen.
Helmut Heim hat nach der letztjährigen Brut den Nistkasten wieder entleert, damit Familie Turmfalke wieder in ein sauberes Haus ziehen konnte. Schnell waren auch Eier im Nest und die Brut begann. Vom Fenster aus kann ich das Kommen und Gehen (Fliegen!) gut beobachten.
Irgendwann häuften sich die Flüge des Turmfalken und er kam mit kleinen Mäusen zurück. Sollten die Kleinen geschlüpft sein?
Auch wenn ich es nicht sehen konnte, konnte man es hören. Der Ruf nach Futter wurde lauter und lauter. Die Brut ist also auch in diesen Jahr erfolgreich !!!
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In Deutschland leben heute rund 50.000 Brutpaare; der Turmfalke wurde 2007 zum Vogel des Jahres ernannt.
Turmfalken werden mit einem Jahr geschlechtsreif und Paare bleiben meist ein Leben lang zusammen.
Mitte April bis Mitte Mai legt das Weibchen Eier und brütet 29 Tage. Dann werden die Jungen vier Wochen lang gefüttert; auch nach dem Verlassen des Nestes bleiben die Jungen noch vier Wochen in der Obhut der Eltern, bevor sie sich ein neues eigenes Revier suchen.
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Regelmäßig hat Helmut Heim mit der Kamera ausgeharrt, um die Turmfalken zu beobachten. Oft habe ich meine Nikon geschnappt, bin mal eben über die Straße gelaufen und habe abgedrückt …
Aus all unseren Bildern ist diese kleine „Geschichte der Turmfalkenfamilie“ entstanden. Bilder aus letztem und diesem Jahr, denn die diesjährigen Kleinen ähneln im Augenblick noch eher einem Wattebausch als ‚heranwachsenden‘ Turmfalken. Doch bald werden auch sie flügge sein und über dem Heimatmuseum Eltze ihre Kreise ziehen …
Sehr schöner Bildbeitrag über das Naturkundemuseum und den Nistaktivitäten der Turmfalken in diesem Bereich! GW