Trockenzeit bei Regenwetter (Barbara Kleefeld liest in Dollbergen)
Gespannt haben fast 20 Zuhörerinnen und ein Zuhörer den Worten von Barbara Kleefeld, Autorin aus Hannover, gelauscht, als sie aus ihrem Roman Trockenzeit im Wohnzimmer von Tove Knebusch (Dollbergen) vorgelesen hat. Eigentlich sollte dies eine „Lesung im Garten“ werden, aber der Regen hörte den ganzen Nachmittag nicht auf.
Die Autorin verstand es, alle Anwesenden nach Mauretanien zu entführen; in ein Land, das so ganz anders ist als unseres. Das zeigte schon der Titel des Buches, der so ganz anders klingt als das, was uns der Wettergott da draußen im August bot.
„Heißer Sand wirbelte durch Abfallhaufen, die sich auf den Kreuzungen der Sandwege je nach Wohlstand ihrer Bewohner zu unterschiedlichen Kegeln anhäuften …“
So beginnt der Roman in Kapitel 1, dem „Traum“.
Und diesen Traum träumt Lea, die junge emanzipierte weiße Frau, die nun ein Leben mit ihrem mauretanischen Mann Alpha in Afrika beginnt.
Oder ist es doch das Leben der Barbara, die einst selbst einmal diesen Traum träumte? Auch sie hat 20 Jahre in Nouakchott, der kleinen Hauptstadt am Meer gelebt. Die Wüsten des Landes und die Sanddünen an der Küste sowie der ständige Wind sind das Erste gewesen, was einen Reisenden, und somit auch Barbara und Lea, am Flughafen erwartete.
Barbara Kleefeld, die in Mauretanien auch als Übersetzerin gearbeitet hat, beantwortete während der Lesung viele Fragen der Zuhörerinnen: „Natürlich ist das Buch biografisch.“ Aber die Frage nach dem Happy End des Romans beantwortete sie nur mit einem Lächeln …
“Die Geschichte ist Wahrheit und Unwahrheit, Wirklichkeit und Phantasie. Wäre sie das nicht, hätte sie sich wohl so zutragen können.“ Diese Zeilen stehen im Nachwort zum Buch.
So endete die Trockenzeit. Die Zuhörer waren begeistert; viele verlaießen den Garten in Dollbergen und spannten die Schirme auf, denn es ist hivernage bei uns: Regenzeit.
"Ne me quitte pas" - Verlass mich nicht. Das steht irgendwo in dem Roman. Wo? Ich empfehle allen, die das wissen möchten, einfach das Buch zu kaufen.
Vielleicht bekommt ja jemand beim Lesen Fernweh nach Afrika und seinen Menschen (ich hatte es vorher schon) und reist auf diesen Kontinent, der mehr ist als Apartheit, Aids & Fotosafari.
Ich persönlich bin begeistert von dem Buch und auch von Barbara Kleefeld. Wir haben lange Gespräche über Afrika geführt und ich freue mich schon auf das zweite Buch über Mauretanien, an dem die Autorin derzeit schreibt. Ein Buch aus der Sicht der Mauren …
Es war ein schöner Nachmittag.
Ich bin schon ganz gespannt auf das Buch. Die Lesung hat mich richtig neugierig gemacht. Gestern wurde noch der Atlas rausgeholt. Meine Familie, und heute meine Schulkolleginnen, haben schon ein kurze Inhaltsangabe von mir bekommen.