„Hot & Spicy“ – Hamburgs schärfste Ausstellung!
Zumindest stimmt dieser Ausspruch in den ersten fünf Monaten des Jahres 2010. Wir konnten uns davon bei einem Besuch im Gewürzmuseum in der Speicherstadt in Hamburg überzeugen; wo eine Sonderausstellung Chili & Paprika zu sehen ist.
Es war der Pharmakologe Wilbur L. Scoville, der 1912 eine nach ihm benannte Skala erfand, um den Schärfegrad von Paprika (Chilis) bestimmen zu können. Diese Schärfe wird vom Capsaicin ausgelöst. Wir Menschen können – so sagt man – Capsaicin noch in einer Verdünnung von 1 zu 1 Mio. erkennen.
Gemüsepaprika hat z.B. einen Wert von 0 bis 100 Einheiten auf der Scoville-Skala; wobei hingegen die Tabascosauce bereits zwischen 2500 und 5000 Einheiten umfasst. Reines Capsaicin entspricht zwischen 15.000.000 und 16.000.000 Scoville.
Sollten wir irgendwann einmal unsere eigene „Schmerzgrenze“ durch scharfes Essen erreicht haben, hilft meist ein Glas Milch oder auch ein Stück Käse; also Milchprodukte. Auch Alkohol löst Capsaicin auf, ebenso wie eine Scheibe trockenes Brot.
Chilis haben ihre Heimat in den warmen Regionen unserer Erde. Die Artenvielfalt ist riesig; besonders in Südamerika wachsen viele verschiedene Chilisorten. Alle Chili- und Paprikasorten haben eines gemeinsam: Sie gehören zur Familie der Nachtschattengewächse mit einem hohen Anteil dieses oben erwähnten Capsicain, das rund 1,5 % der Frucht ausmacht.
Chilis gibt es in vielen Farbabstufungen von gelb über orange, rot bis grün. Auch die Schärfe variiert von mild bis feurig.
Geerntet wird Chili meist im Frühjahr und Sommer; bei uns in Deutschland allerdings braucht die Pflanze einen Standort im Gewächshaus.
Chilis kann man frisch eingelegt, getrocknet und gemahlen als Pulver kaufen und haben einen hohen Anteil an Vitamin A, B und C. Capsicain regt außerdem den Blutkreislauf an.
Zur Vorratshaltung kann Chili in Essig oder Alkohol eingelegt werden.
Beim Einlegen in Essig den Chili in Gläser legen und das Ganze mit 5%igem Weinessig auffüllen. Kräuter wie Basilikum, Thymian und Oregano geben dem Chili noch einen besonderen Geschmack.
Für Chili in Alkohol nimmt man 38%igen Rum, Wodka oder Korn. Die Schoten dazu einstechen und luftdicht in Flaschen füllen.
Wie wäre es aber mit einer Erdbeermarmelade mit Chili?
1000 g Erdbeeren waschen und halbieren. Mit Saft einer Zitrone und 500 gr. Gelierzucker mischen. 2 bis 4 Chilischoten (je nach Geschmack, Schärfe und Chiliart) anstechen und alles zusammen zu einer Marmelade kochen.
Guten Appetit!
Chilis & Erotik!
Bereits bei den Maya und Azteken wurden Chilis als Aphrodisiakum eingesetzt. So werden in den USA Chilischoten mit dem zweideutigen Namen "Penis Pepper" gezüchtet; die allerdings teilweise recht prüden Amis bezeichnen diese Chilis dezent als "Peter Pepper“ …
Sehr ausführlich, Dein Beitrag, liebe Uta (wie gewohnt)...! Klasse, interessant und ich würde gern auf der Stelle losfahren!!! Bin auch, wie Nicole, ein großer Chili-Fan! LG