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Eltze - Plockhorst = ein Fahrschein für 30 Pfennig

  • Hier ist der Beweis: die Fahrkarte von Eltze nach Plockhorst kostet 30 Pfennig.
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30 Pfennig? Wir zahlen doch heute in Euro und Cent! Nun ja, 30 Pfennig kostete 1957 die einfache Fahrt mit dem Zug von Eltze nach Plockhorst in der 3. Klasse. Egal wie hart die Bänke auch waren, Hauptsache man kam die 1,6 km lange Strecke - ohne laufen zu müssen – in den nächsten Ort.

Eltze war – wie viele Orte in unserer Gegend – an das Netz der Bahnstrecke Celle – Braunschweig angebunden und Eltze hatte einen eigenen Bahnhof. Viele ältere Eltzer denken heute noch mit Wehmut an diese Zeiten zurück. So auch Wilhelm Möhle, dessen Vater Georg von 1938 bis 1955 Bahnhofsvorsteher in unserem Ort war, bevor er 1972 in den wohlverdienten Ruhestand ging. Wie das so üblich war, wohnte Georg Möhle mit seiner Frau und den drei Kindern in einer Wohnung im Bahnhofsgebäude, bevor sie in ihr eigenes Haus umzogen.

An die Zeit im Bahnhof kann sich Wilhelm Möhle noch sehr gut erinnern. „Wir haben als Kinder gerne hier im Bahnhof gewohnt und durften ab und zu unseren Vater bei der Arbeit begleiten", erzählt er mir. "Und spielen; ja spielen konnten wir stundenlang am Bahndamm.“ Oft denkt Wilhelm Möhle an die Kinderzeit zurück, als er auf der Diesellok von Eltze bis Plockhorst und zurück mitfahren durfte.

Leider wurde am 23.05.1971 der Betrieb eingestellt; der Bahnhof Eltze geschlossen und die Gleise fielen in einen Dornröschenschlaf.

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Im Jahre 1912 begannen die Planungen für eine gut 57 km lange Eisenbahnstrecke von Celle nach Braunschweig. In der dem Landtage zugegangenen Begründung zur Nebenbahnvorlage heißt es über das Projekt Celle-Braunschweig mit Abzweigung nach Peine u.a.: „Die geplante Bahn soll eine kürzere Verbindung zwischen Celle und den beiden Städten Braunschweig und Peine herstellen, sowie den vor ihr berührten Landstrich dem Eisenbahnverkehr weiter erschließen.“ „Das Verkehrsgebiet umfasst 850 qkm mit rund 210.000 Bewohnern (auf 1 qkm durchschnittlich 247 Bewohner), die sich durch Land- und Forstwirtschaft, Viehzucht, Handel und gewerbliche Unternehmen ernähren.“

Es war der 01.09.1920, als das erste Teilstück bis Uetze eröffnet wurde. In den Kriegsjahren ruhte der Weiterbau, so dass erst am 02.05.1921 das nächste Teilstück über Eltze nach Plockhorst seiner Bestimmung übergeben werden konnte. Im Zweiten Weltkrieg gab es viele Schäden an den Gleisen und die Strecke konnte erst am 14.03.1949 wieder für den Zugverkehr freigegeben werden.

Als Plockhorst 1921/22 Bahnknotenpunkt zweier Strecken wurde (und einen Turmbahnhof erhielt), konnten die Eltzer quasi in alle Himmelsrichtungen fahren (Celle, Braunschweig, Peine, Hannover). Eigens dafür wurde zwischen Eltze und Eickenrode ein erhöhter Bahndamm erbaut, unterbrochen von mehreren Straßenbrücken. Trotzdem hatte die Bahntrasse immer nur lokale Bedeutung; in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts fuhren nur wenige Menschen im Zug mit. Hauptsächlich wurden im Güterverkehr Kartoffeln und Rüben transportiert.
So kam es bereits am 27.05.1962 zur Stilllegung im Personenverkehr von Plockhorst nach Braunschweig.

Wilhelm Möhle erinnert sich noch an die Zeiten, in denen bis Herbst 1939 jeden Sonntag ein Eiltriebwagen von Hamburg nach Bad Harzburg fuhr und gegen 10:00 Uhr den Bahnhof Eltze passierte. Zurück nach Hamburg brachte der Zug die Reisenden dann wieder am Abend; Station in Eltze war dann immer so gegen 18:00 Uhr.

Wer kennt eigentlich noch den Peiner Alli? So nannten die Leute in den zwanziger und dreißiger Jahren den Personenzug über Plockhorst nach Peine. Der eigenartige wenn auch liebevolle Name des Zuges stammt – so die Überlieferung – von einem Lokführer, der auf ihm fuhr. Wilhelm Möhle weiß zu berichten, dass der Zug damals viermal am Tag diese Strecke zurücklegte. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg (während des Krieges war der Betrieb eingestellt) mussten die Reisenden in Plockhorst umsteigen. 1958 war es dann vorbei; der Alli fuhr zum letzten Mal Richtung Peine.

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Heute erinnert nur noch der Schriftzug am ehemaligen Bahnhofsgebäude an den „Bahnhof Eltze (Kreis Peine)“. Der Bahndamm ist zwar noch da, aber die Gleise sind abmontiert und die Natur hat wieder Einzug gehalten.
Als ich nach Eltze gezogen bin, gab es den Bahnhof schon nicht mehr. Nur mein Mann kann sich an den Zug erinnern, der über die Brücke fuhr, unter der wir hindurchgehen, wenn wir einen Spaziergang (natürlich mit Dackel Caesar) in die Feldmark machen.

Erinnerungen werden aber auch wach, wenn man das Heimatmuseum Eltze besucht. Hier hat der Heimatverein - und ganz besonders Wilhelm Möhle - viele Exponate zusammengetragen, die aus dem Bahnhof stammen oder an den Bahnbetrieb erinnern.

  • Hier ist der Beweis: die Fahrkarte von Eltze nach Plockhorst kostet 30 Pfennig.
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  • 1922 - so sah der Eltzer Bahnhof kurz nach der Einweihung aus.
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  • Bahnhofsvorsteher Georg Möhle - eigentlich war schon Feierabend, als dieses Bild gemacht wurde. Sonst hätte er sicher nicht eine Zigarette im Dienst geraucht.
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  • ... & wie schön das Bahnhofsgelände 1939 aussah, zeigt das nächste Bild ... > > >
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  • 1939 - fast hat das Grün das Bahnhofsschild überwuchert ...
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  • Noch einmal: Von Eltze konnte man 1949 für 0,20 Reichsmark nach Uetze fahren. Acht Jahre später kostete die Strecke nach Plockhorst 30 Pfennig.
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  • Datums- und Kontrollpresse mit Sicherheitskontrollvorrichtung Fabr. Nr. 201 (sie steht im Heimatmuseum Eltze)
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  • Die Blanko-Fahrkarte kam in den Querschlitz und die Presse musste mit Schwung zusammengedrückt werden. Nun war die Fahrkarte - nachdem der Reisende sie bezahlt hat - gültig.
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  • Jeden Tag musste die Datums- und Kontrollpresse von Hand neu mit den Stanzlettern bestückt werden.
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  • Eisenbahn-Signallampe vom Bahnhof Eltze; sicher können wir auch diesen Bahnhof im Verzeichnis von 1938 lesen.
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  • Nochmal ganz groß: die Eisenbahn-Signallampe vom Bahnhof Eltze. Wie oft war sie wohl im Einsatz ???
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  • Die Uniform im Heimatmuseum Eltze gehörte dem Bahnbeamten Ewald Napp; es ist eine Reichsbahnuniform.
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  • Der letzte Zug, bevor der Bahnhof Eltze geschlossen wurde ...
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  • Noch einmal erwacht der Eltzer Bahnhof, als die Gemeinde Uetze 1987 eine Sonderfahrt macht ...
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  • Über die Eisenbahnbrücke, die die Fuhseniederungen am Frühlingswald überspannt, fuhr auch der Peiner Alli.
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  • So durchzogen einst Gleise den Frühlingswald über die Fuhsebrücken hinweg ... > > >
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  • So sieht es heute aus, wenn wir auf dem alten Bahndamm um Eltze herum wandern. Die Gleise sind abgebaut und die Natur holt sich alles wieder zurück. Nur noch ein wenig Schotter erinnert daran, dass hier einst Züge fuhren ... > > >
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  • Der Bahndamm hinter dem Bahnhof Eltze, wie wir ihn heute kennen.
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  • Es ist Spätsommer, als wir beim Spaziergang über die abgeernteten Felder auf den Bahndamm und das Gebäude des Eltzer Bahnhofs schauen, das heute im Privatbesitz ist.
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  • Unser Weg den wir laufen, wenn wir mit Dackel Caesar in die Feldmark gehen. Vor uns der alte Bahndamm ... > > >
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  • Man erkennt schon, dass der Zahn der Zeit auch dieser Brücke an der Bahnstrecke zwischen Eltze und Plockhorst nagt ... > > >
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  • Nur noch ein kurzes Stück, und wir sind wieder zu Hause !!!
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