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Einbeck – Fachwerk, Bier & Eulenspiegel

  • Zwischen 1549 und 1566 wurde das Rathaus erbaut; die drei Türme kamen aber erst 40 Jahre später hinzu.
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Im Süden Niedersachsens gelegen, hat Einbeck mehr als 150 Fachwerkhäuser, die einen Besuch wert sind. Am nordwestlichen Ende des Leinegrabens und zwischen Harz und Solling fließt das Krumme Wasser durch die Stadt; die Leine ist auch nicht weit.

Es war im 11. Jh, als Einbeck das erste Mal urkundlich erwähnt wurde: „…in loco qui Einbike vocatur …“. 1252 kamen die Stadtrechte hinzu und seit 1351 wird Bier gebraut.

1540 wird Einbeck nahezu durch ein Großfeuer zerstört und auch 1549 brennen erneut mehr als 580 Fachwerkhäuser nieder. Auch der Dreißigjährige Krieg wütet in der Stadt.

Wir machen einen Sprung in das Jahr 1890, als August Stukenbrok aus seinem Fahrradgeschäft das erste und größte Versandhaus Deutschlands macht; leider ging es 1931 bei der Weltwirtschaftskrise in Konkurs.

Wir machen einen weiteren Sprung in das Jahr 1958, als auf dem Marktplatz der Schwarz-Weiß-Film „Vater, Mutter und neun Kinder“ mit Heinz Erhardt und Willy Millowitsch gedreht wurde.
Die Ratsapotheke war damals das fiktive Wohnhaus des Einbecker Bäckermeisters Friedrich Schiller (Heinz Erhardt) …

Und heute – im Sommer 2009 – besuchen wir Zwei mit unserem Dackel Caesar diesen geschichtsträchtigen Ort. Vom Filmteam ist nichts mehr zu sehen; im roten Fachwerkhaus am Marktplatz 15 hilft die Ratsapotheke bei vielen Krankheiten und Wehwehchen; im 1333 erbauten „Haus der Bäcker am Markt“, dem Brodhaus, gibt es außer fünf Sorten „ortsansässigem“ Bier auch Sättigendes für den Magen und Eulenspiegel schaut als Brauknecht von dem 1941 erbauten Brunnen über den Marktplatz.

Unübersehbar zieht das Alte Rathaus mit seinen drei Türmen unsere Blicke auf sich. Macht und Reichtum der Bürger des 16. Jh spiegeln sich im Gebäude wider. Wunderschön sind die Fächerrosetten in der Fassadendekoration.

Gleich daneben steht die katholische Marktkirche St. Jacobi. Im 13. und 14. Jh erbaut, ist sie dem Schutzpatron der fahrenden Kaufleute geweiht. Ach ja, auch Einbeck hat einen schiefen Turm; der Kirchturm von St. Jacobi neigt sich seit dem 18. Jh so stark nach Westen, dass der Rat der Stadt 1741 eine Stützmauer errichten ließ. 1,5 m ist er nach wie vor aus dem Lot.

Wir setzen unseren Stadtbummel fort und schauen uns die Fachwerkhäuser im Steinweg, der Stiftstraße, der Markt- und Tiedexer Straße, der Maschen-, Münster- und Knochenhauerstraße an.

Es war ein sehr interessanter Ein- und Rückblick ins Mittelalter und wir werden sicher bald wieder einmal nach Einbeck kommen. Doch jetzt möchte ich alle Leser/innen mit auf einen Spaziergang durch die Altstadt mitnehmen …

  • Zwischen 1549 und 1566 wurde das Rathaus erbaut; die drei Türme kamen aber erst 40 Jahre später hinzu.
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  • Am westlichen Turmvorbau von 1593 findet man die Stadtmarke, ein gekröntes "E" und eine lateinische Inschrift.
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  • Gleich neben dem alten Rathaus steht die Marktkirche mit dem 65 m hohen Kirchturm.
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  • Eingerahmt von zwei Rathaustürmen: Till Eulenspiegel in der Gestalt eines Brauknechtes.
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  • Eulenspiegel kam nach Einbeck und wurde Brauknecht. Aber er warf des Brauers Hund namens Hopf in kochend heißes Wasser ...
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  • Ein Augustinermönch soll das Grundstück der Bäckergilde geschenkt haben, die diese Bäckerei bauten und Oblaten unendgeltlich für die Kirche backte.
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  • Im Sturz des Torbogens und im Aushänger des Brodhauses ist das Bäckerwappen zu finden.
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  • Im Türsturz steht neben der Jahreszahl das Wappen der Patrizierfamilie Diek: Löwe und Fisch
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  • Farbenfrohes Fachwerk - Marktstraße 12
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  • Auch ein Balkon gehört zu vielen Fachwerkhäusern in Einbeck.
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  • Marktstraße 13/15 - Hier hat der Kulturring seinen Sitz.
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  • Detail am Haus des Kulturrings: Thalia - Theater
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  • Die Farben rot, gelb und grün überwiegen in der Malerei der Fassaden.
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  • Was mögen diese Fenster schon alles gesehen haben?
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  • Sollte es diese Firma schon so lange geben? --- grins*
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  • Marktstraße 4 - in den Türsturz ließ der Kaufgildenmeister Statius Lorleberg die Wappen seiner Familie einschnitzen: Hahn und Pelikan
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  • Das Rad gab es sicher noch nicht im Jahre 1548, oder?
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  • Am Schusterkrug in der Münsterstraße hängt ein Zunftschild der Schumacher und Gerber.
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  • Farbenfrohe Fassade des Städtischen Museums
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  • Seit 1996 zieht ein Münzkabinett mit Einbecker Prägungen des Mittelalters die Besucher an.
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  • Mobil telefonieren seit 1557 ??? --- grins*
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  • Gehören einfach dazu: Blumenkästen mit Geranien
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  • "Hört" man hier den "breiten Stein" ???
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  • Kunstvolle Schnitzereien und Malereien lassen die Kamera klicken ...
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  • Alte Häuser & altes Handwerk gehören zusammen ...
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  • Am Ende unserer Stadtbesichtigung machen wir es uns im gemütlichen Brodhaus bequem und schauen dem Treiben auf dem Marktplatz zu.
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14 Kommentare

Hallo Brunhild,
ich möchte an dieser Stelle Deine Frage in Bild 6 beantworten, warum Till Eulenspiegel den Hund in das heiße Wasser gesteckt hat. Den nachfolgenden Text habe ich der Website der Stadt Einbeck entnommen; ich zitiere:

Die 45. Historie im Eulenspiegelbuch des Hermann Bote erzählt, wie Eulenspiegel in Einbeck Braugeselle wurde:

Eulenspiegel kam nach Einbeck und verdingte sich bei einem Bierbrauer. Da begab es sich, daß der Brauer zu einer Hochzeit gehen wollte. Er befahl Eulenspiegel, derweilen Bier zu brauen, so gut er es könne. Vor allen Dingen sollte er mit besonderem Eifer darauf achten, den Hopfen wohl zu sieden, damit das Bier davon einen kräftigen Geschmack bekomme, damit er es gut verkaufen könne.

Nun hatte der Brauer einen großen Hund, der hieß Hopf. Den nahm Eulenspiegel, warf ihn in das heiße Wasser und ließ ihn tüchtig darin sieden, daß ihm Haut und Haare abgingen und das Fleisch von den Knochen fiel. Auf die Vorhaltungen des zurückgekehrten Brauers antwortete Eulenspiegel:

»Ja Herr, Ihr habt mich so geheißen. Ist das nicht eine Plage? Ich tue alles, was man mich heißet, aber ich kann keinen Dank verdienen. Welche Brauer man auch nehmen will; wenn ihr Gesinde die Hälfte von dem tut, was man es heißt, sind sie damit zufrieden.«

Sprachs und verschwand.

entn. Hermann Bote, Till Eulenspiegel, it 336, 1978

Danke, Uta,
das ist lieb von Dir. Jetzt kenne ich auch diese "Eulenspiegelei".
LG Brunhild

Danke für deinen Rundgang, kann ich nur bestätigen, Einbeck ist sehr hübsch.

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