myheimat.de setzt auf dieser Seite ggf. Cookies, um Ihren Besuch noch angenehmer zu gestalten. Mit der Nutzung der AMP-Seite stimmen Sie der Verwendung von notwendigen und funktionalen Cookies gemäß unserer Richtlinie zu. Sie befinden sich auf einer sogenannten AMP-Seite von myheimat.de, die für Mobilgeräte optimiert ist und möglicherweise nicht von unseren Servern, sondern direkt aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern, wie z.B. Google ausgeliefert wird. Bei Aufrufen aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern haben wir keinen Einfluss auf die Datenverarbeitung durch diese.

Weitere Informationen

Aufgeblättert... Die Steinsuppe oder Wolf willst du die Henne stehlen?

Die Steinsuppe ist eine Geschichte, bei der es ums Essen bzw. Fressen geht.
Der hinterlistige Wolf kehrt zum Abendessen bei der Henne ein. Als die neugierig und mißtrauisch gewordenen Freunde der Henne zu Besuch kommen um zu sehen, was der Wolf bei der Henne will, brodelt im Kessel bald eine leckere Suppe. Doch zwischen den Zeilen bemerken wir trotz Wohlgefühl und Behaglichkeit aller Gäste eine spannende und wachsame Atmosphäre. Alle wissen wie gerne Wölfe und Füchse das liebe Federvieh mögen.

"STEINSUPPE
Es ist Nacht.
Es herrscht Winter.
Ein alter Wolf nähert sich dem Dorf der Tiere.

Im ersten Haus wohnt die Henne.
Der Wolf klopft an die Tür, poch, poch, poch.
"Wer da?" fragt die Henne.
Der Wolf antwortet: "Der Wolf."

Die Hennne erschrickt: "Der Wolf?"
"Hab keine Angst, Henne: Ich bin alt und habe nur noch einen Zahn.
Lass mich herein, damit ich mich an deinem Kamin aufwärmen und mir eine Steinsuppe kochen kann."
Die Henne zögert. Sie hat immer noch ein bisschen Angst,
aber sie ist neugierig:
Sie hat den Wolf noch nie mit eigenen Augen gesehen,
sie kennt ihn nur aus Geschichten.
Und außerdem würde sie gerne die Steinsuppe probieren.
Also öffnet sie die Tür.

Der Wolf tritt ein, seufzt und bittet:
"Bring mir einen Kessel, Henne."
"Einen Kessel?", ruft die Henne erschrocken.
"Hör zu, Henne, um Steinsuppe zu machen,
braucht man nun mal einen Kessel."
"Das wußte ich nicht", gesteht die Henne.
"Ich habe noch nie welche probiert."
Und so sagt ihr der Wolf das Rezept:
"In einen Kessel gibt man einen großen Stein,
tut Wasser hinein und wartet, bis es kocht."
"Ist das alles?", fragt die Henne.

"Ja, das ist alles."
"Also,ich tue ja in meine Suppen immer ein bisschen Sellerie", sagt die Henne.
"Das kann man, das gibt einen gewissen Geschmack", sagt der Wolf.
Und er holt einen dicken Stein aus dem Sack.

Das Schwein aber hat gesehen, wie der Wolf in das Haus der Henne gegangen ist. Es macht sich Sorgen und klopft an die Tür, poch, poch, poch.
"Alles in Ordnung?"
"Komm rein, Schwein! Der Wolf und ich kochen gerade Steinsuppe."
Das Schwein wundert sich:
"Steinsuppe? Nur mit Stein?"
"Natürlich erklärt die Henne. "Aber man kann Sellerie hineintun, das gibt einen gewissen Geschmack."

Das Schwein fragt, ob man auch Zuccini dazutun kann.
"Ja, kann man", antwortet der Wolf.

Daraufhin läuft das Schwein nach Hause und kommt mit Zuccini zurück.
Aber auch die Ente und das Pferd haben gesehen, wie der Wolf in das Haus der Henne gegangen ist. Sie machen sich Sorgen
und klopfen an die Tür, poch, poch, poch.
"Kommt rein", sagt die Henne. "Der Wolf, das Schwein und ich
kochen gerade Steinsuppe."
Und das Schwein fügt hinzu: "Mit ein bißchen Sellerie und Zuccini."

Die Ente, die schon viel gereist ist, behauptet, dass sie in Ägypten einmal Steinsuppe gegessen habe und zwar mit Lauch. Sie erinnere sich deswegen so gut daran, weil sie Lauch in der Suppe am liebsten habe.
Die Henne fragt den Wolf:
"Geht das? Steinsuppe mit Lauch?"
"Das geht."

Daraufhin laufen die Ente und das Pferd nach Hause und kommen mit Lauch zurück. Aber auch das Schaf, die Ziege und der Hund machen sich Sorgen, weil sie gesehen haben, wie der Wolf in das Haus der Henne gegangen ist. Sie brauchen nicht anzuklopfen, denn die Tür steht sperrangelweit auf.
Sie fragen: "Was macht ihr denn da?"
"Der Wolf, das Schwein, die Ente, das Pferd und ich kochen Steinsuppe", sagt die Henne.
Man kann sich vorstellen, wie es weitergeht: Der eine will noch Rüben, der nächste Kohl. Dann läuft jeder nach Hause und kommt mit Gemüse zurück, Gemüse für jeden Geschmack.

Dann setzen sich alle im Halbkreis um den Kamin.
Sie erzählen einander Witze und unterhalten sich.
Die Henne ruft: "Wie schön, wenn alle so zusammensitzen.
Solche gemeinsamen Abendessen sollten wir öfter machen."
"Zuerst dachte ich ja, es gäbe Hühnersuppe", sagt das Schwein.
Die Ente bittet den Wolf, ein paar dieser schrecklichen Wolfsgeschichten zu erzählen, um zu hören, wie er darüber denkt. Aber das Wasser im Kessel kocht bereits und der Wolf taucht schon den Schöpflöffel hinein.
"Ich glaube, die Suppe ist fertig", sagt er.

Der Wolf teilt allen Tieren Suppe aus.
Das Abendessen zieht sich sehr lange hin.
Jeder nimmt sich noch dreimal nach.

Schließlich zieht der Wolf ein spitzes Messer aus seinem Sack... und... sticht... in den Stein. "Ah, noch nicht ganz durch", sagt er. "Wenn ihr erlaubt, nehme ich ihn für mein Abendessen morgen wieder mit." - Die Henne fragt: "Brechen Sie etwa schon auf?" "Ja", antwortet der Wolf. "Aber ich danke für diesen schönen Abend." "Kommen Sie bald wieder?", fragt die Ente.
Der Wolf antwortet nicht.

Aber wahrsscheinlich ist er nicht wiedergekommen.

Ein wunderbares Bilderbuch, nicht nur für die Kleinen.

Die Steinsuppe von Anäis Vaugelade
Beltz & Gelberg
ISBN 978 3 407 76009 8, 5,95 €

Weitere Beiträge zu den Themen

lesenBuchtippSteinsuppeHänigsenWolfMärchenvorlesenLesetippBüchereiBücher in Uetze

Kommentare

Beteiligen Sie sich!

Es gibt noch keine Kommentare. Um zu kommentieren, öffnen Sie den Artikel auf unserer Webseite.

Zur Webseite