Zerstörung der Natur - oder Neubeginn
So idyllisch wie auf den ersten Bildern plätscherte früher hinter unserem Haus die Fuhse durch den Park. Dann kamen die Kettensägen und die Idylle war hin, es blieb ein trostloser Blick.
Bei aller Traurigkeit muss man wohl hier aber auch den Hintergrund beleuchten. Der Großteil der Bäume bestand aus ca. 30 Jahre alten und rund 20m hohen Pappeln. Zwar als Baum schön anzusehen, ist die Pappel als Nutzholz wohl eher niederrangig einzustufen. So war es wohl höchste Zeit für eine noch passable Verwertung. Ein zweiter Aspekt war wohl auch die mangelnde Standfestigkeit an der Uferböschung. Vor einigen Jahren sind bei einem heftigen Sturm reihenweise Bäume umgeworfen worden. Ein für mich nachhaltiger positiver Effekt der Fällung ist, dass bei Ostwind mein Grundstück im Herbst vom Laubfall verschont bleibt.
Nun sind inzwischen aus den alten Baumstümpfen wieder einige neue Triebe gekommen und haben den kahlen Anblick etwas gemildert. Neue Pflanzlinge werden wieder zu neuen Bäumen wachsen.
Es ist wie überall im Leben. Man muss sich traurig von manch lieben Anblicken, Gewohnheiten und auch Menschen verabschieden, dahinter geht es aber immer weiter mit einem Neubeginn.
In diesem Sinn will ich auch die Fällung der Bäume durchaus mal positiv mit einem hoffnungsvollen Blick in die Zukunft begleiten. Der schöne, idyllische Fuhselauf wird in diesem Abschnitt für unsere Generation wohl nicht mehr im gleichen Licht erstrahlen können, aber vielleicht können sich in 20-30 Jahren unsere Nachkommen wieder an einem ähnlich schönen Anblick erfreuen.
Das gibt es auch hier, dass Bürger(innen) sich bei der Stadt über einen Baum beschweren, der Laub abwirft, und ihn abholzen lassen wollen. Auf der anderen Seite die Sentimentalität: "Es tut mir weh, wenn ich abgeholzte Bäume sehe". Auch das ist übertrieben.
Im Fall der Fuhse dürfen wir hoffen, dass die Natur sehr rasch Ersatz schaffen wird.