Wöltingerode – Ausflug der Landfrauen Uetze
Es ist schon einige Zeit her, dass wir – die Landfrauen Uetze – einen Halbtagesausflug in das Kloster Wöltingerode gemacht haben. Besser gesagt: Wir haben die Klosterbrennerei besucht und dort einen vergnüglichen Nachmittag – im wahrsten Sinne des Wortes – erlebt.
Es war so interessant, dass ich eigentlich viel zu wenig auf den Auslöser meiner Kamera gedrückt habe, aber es gibt doch einige Bilder, die ich hier einstellen möchte. Zumal sie nicht nur uns Landfrauen beim „Probieren“ zeigen, sondern auch ein interessantes Hinweisschild auf den Reifensteiner Verband.
Es war am 10. Oktober 1850, als Ida Ottilie Achatia von Kortzbach in Pillau (Ostpreußen) geboren wurde. Sie war Tochter eines Königlich Preußischen Oberst und wuchs wohlbehütet auf. Frauen der damaligen Zeit waren selten berufstätig, doch Ida übernahm die hauswirtschaftliche Leitung eines Kriegslazarettes in ihrer Heimat. Aber nach dem Umzug der Familie nach Hannover endete Idas Berufstätigkeit.
Ihr wurden in den Folgejahren die miserable Ausbildung der Landfrauen bewusst und sie engagierte sich immer stärker als Vorreiterin der weiblichen Berufsausbildung. Die Idee reifte in ihr, diesen Ausbildungsmangel durch eine „Wirtschaftliche Frauenhochschule“ zu ändern. „Frauen sollten keine männlichen Bastionen erobern, sondern ihre weiblichen Eigenschaften und Fähigkeiten fördern“. So entstand 1897 die erste dieser Schulen in Nieder-Ofleiden (Hessen). Alles was mit Hauswirtschaft, Garten, Krankenpflege, Kinder, Tierhaltung, Kunst und Botanik zu tun hatte, wurde an der Schule gelehrt.
Der Reifensteiner Verein wurde dann 1900 gegründet.
Insgesamt gab es 52 Schulen. Die letzten beiden Schulen wurden 1990 in Wötingerode und in Wittgenstein geschlossen. Mehr als 90.000 Schülerinnen erhielten in dieser Zeit eine Ausbildung im Reifensteiner Verband, der sich von Anfang an als Teil der Frauenbewegung verstand.
Noch heute sind die ehemaligen Schülerinnen durch ein Netzwerk verbunden; das „Maidenblatt“ informiert sie über Neuigkeiten aus dem Verband. Mit einer Verbandsnadel symbolisieren sie ihren Zusammenhalt.
Ida von Kortzfleisch verstarb an 7. Oktober 1915 und wurde in Hannover beigesetzt.
So, und nun gibt es noch einige Bilder von unserem Ausflug zu sehen. Und wer noch mehr vom Kloster, der Kirche und der Brennerei sehen möchte, braucht einfach nur den Beitrag von Uta anzuschauen und dem “Geist“ von Wöltingerode folgen …
... und die haben einen leckeren Schnaps!
Schon probiert!