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Kieselgur, die "weiße Erde" der Lüneburger Heide

  • Der Heidesee, ehemals Kieselgurabbaugrube
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Als der Bauer und Frachtfuhrmann Peter Kasten 1836/37 beim Brunnenbau auf die "weiße Erde" stieß, glaubte er zunächst, Kalk zum Düngen gefunden zu haben. Auch Pfannkuchen wollte er damit backen, da es dem Getreidemehl ähnelte. Da aber offensichtlich die Versuche nicht zu seiner Zufriedenheit ausgefallen waren, kam er zu der Erkenntnis "Tau nix tau bruken). Doch schon bald erkannte die Wissenschaft, dass es sich bei dem neben dem Salz und Erdöl eher unbekannten Bodenschatz um einen wertvollen Rohstoff handelte, der Ausgangsstoff für viele Produkte ist.
Bei der "weißen Erde" handelt es sich um Kieselgur, die in den Zwischeneiszeiten durch die Ablagerung von Kieselalgenschalen entstanden ist und Lagen bis zu 28m hervor brachte. Die im Tagebau gewonnene Kieselgur wurde für diese Region ein bedeutender Wirtschaftszweig und deckte bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts den gesamten Weltbedarf. 1994 wurde die Produktion in Deutschland wegen Unrentabilität eingestellt.
Der Name Kieselgur wird immer eng und negativ mit Dynamit und Giftgas verbunden, obwohl der Nutzen weitaus vielfältiger und positiver zu sehen ist. Es ist zwar richtig, dass Alfred Nobel 1867das starke Ansaugvermögen der Gur zur Herstellung von Dynamit nutzte und die Gur während des Zweiten Weltkrieges als Trägermaterial für Zyklon B-Gas diente, darüber hinaus wurden die Eigenschaften der Kieselgur überwiegend positiv eingesetzt. Der Celler Ingenieur Wilhelm Berkefeld erkannte die Filtrierfähigkeit und entwickelte die aus Kieselgur gebrannten Filterkerzen. Bei der Cholera-Epidemie in Hamburg 1892 wurde dieser Berkefeld-Filter erfolgreich eingesetzt. Heute wird Kieselgur in den verschiedensten Wirtschaftszweigen verwendet: z.B. in Filteranlagen für Getränke, Trinkwasser oder Schwimmbäder, bei der Asphalt- Reifen- Farben-, Lack-, Zement-, Mörtel-, Beton-,Tabletten- und Kosmetikaherstellung oder in der biologischen Landwirtschaft.
Die Geschichte des Kieselgurabbaus kann man sehr schön auf dem neu angelegten Kieselgurpfad rund um den Heidesee in Oberohe erkunden. Hinweistafeln geben Auskunft über Entstehung, Abbau und Gewinnung der Kieselgur.

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  • Ehemaliges Verwaltungsgebäude
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  • Der Übersichtsplan zeigt uns den Weg
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  • An Originalplätzen geben Hinweisschilder Auskunft
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  • Zwei ehemals im Tagebau benutzte Loren
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  • "Scout" Klaus zeigt die immer noch vorhandenen Kieselgurreste
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  • Der Rundweg ist durchaus auch landschaftlich reizvoll
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  • Auch hier blüht die Heide wunderschön
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  • Der Heidesee ist der Mittelpunkt des Ferienparks
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8 Kommentare

Ein lehrreicher Bericht - gut geschrieben.

Sehr interessant, Danke für Deinen Bericht

..sehr schön; ich kenne so etwas von "With Sands" in New Mexico!

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