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Dienstag im Kulturzelt Uetze

Achtung! Textnachtrag vom 24. September.
Eigentlich war der Besuch der Veranstaltung ein Pflichttermin. Es stellte sich aber als ein absoluter Großangriff auf die Lachmuskeln heraus. Dietmar Wischmeyer konnte das Zelt nach der Vorstellung übrigens unbehelligt verlassen - auch nach dem verbalen Rundumschlag auf das Vereinsleben auf dem Lande. Die Besucher waren einfach zu sehr mit Ablachen beschäftigt. War ein toller Abend. Danke!

Nachtrag:

Wortmalerei im Kulturzelt
Dietmar Wischmeyer begeisterte Uetze
„Alle Karten für die vorhandenen 300 Plätze wurden verkauft“ sagte Markus Gerberding, Gemeinde Uetze. Der Star des Dienstagabend im Kulturzelt, Dietmar Wischmeyer, vielen Besuchern aus den Radiosendungen des lokalen Senders FFN bekannt, sorgte für ein ausverkauftes Haus.
Eigentlich saß und stand er einfach nur da und las aus seinem Programm „Die bekloppte Republik“, aber diese Lesung hatte es wahrlich in sich: Routiniert ließ der studierte Philosoph und Literaturwissenschaftler Wischmeyer seine virtuellen Figuren aus dem FFN-„Frühstyxradio“ lebendig werden. Da krakelte der Rentner „Willi Deutschmann“ am Gartenzaun, die „Arschkrampen“ Kurt Krampmeyer und Gürgen Ferkulat („Ferkel“) erlebten abenteuerliches auf einem Tretbootausflug, der „kleine Tierfreund“ erzählte vom feuchten Leben der Lurche, „Günther, der Treckerfahrer“ warf einen mehr als schrägen Blick auf das soziale Leben auf dem Lande. Dem Ort der Aufführung, dem ländlichen Uetze, zollte er satirischen Tribut, indem er das Vereinsleben in brutalster Weise bis zur Verzerrung karikierte.
Bei aller Überzeichnung – das Körnchen Wahrheit in Wischmeyers Versionen der Wirklichkeit hat Wiedererkennungswert und wurde vom Publikum mit frenetischem Beifall und Lachsalven belohnt. Nichts scheint so komisch wie die Zurschaustellung eigener Schwächen.
Mühelos schlüpfte der Entertainer in seine Kunstrollen und nahm die Zuhörer dabei mit. In äußerst blumiger, zuweilen recht deftiger Sprache, philosophierte Dietmar Wischmeyer mit sehr kreativen Wortschöpfungen über das Leben an sich, Absurditäten unseres modernen Daseins, nahm den Sommer in der Stadt, die Telekom, die verstörende Technik alltäglicher Gerätschaften, Ehebeziehungen, Szenen an einer Tankstelle, Kneipenabende... auf die Schippe.
Der Wortwitz des Comedian Wischmeyer zeigt sich in der Leistung, verbale Kreationen - seine unglaublich vielfältigen Bezeichnungen für Frauen oder Kinder beispielsweise - kaum jemals doppeln zu müssen, wenn er Alltagsszenen, die jeder kennt und so oder ähnlich schon selbst erlebt hat, in Lachmuskel strapazierender Weise vortrug. Kann man in diesem Zusammenhang von intelligent angewandtem Fäkaljargon reden? Dabei verzog der Texter kaum selber die Miene, benötigte während des Sprechens nicht einmal ein Getränk zum Feuchthalten der Stimmbänder.
Den Zuschauern jedenfalls hat der Ausflug in die „bekloppte Republik“ gefallen und viele werden am Tag danach derben Muskelkater in den Lachmuskeln verspürt haben.
Für die Zirkusatmosphäre am Kulturzelt sorgten am Dienstag Julia John und Henrike Hehl, Zirkusschülerinnen vom CircO, und vertrieben den am Eingang wartenden Besuchern mit Darbietungen auf dem Einrad und Jonglage die Zeit.

  • Dietmar Wischmeyer
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  • Artistisches Vorprogramm von CircO.
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  • Fettah Diouri und Sonja Trautmann.
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  • Der Klügere gibt nach, Werner Backeber weicht zurück
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  • Claudia Fussy, charmante Karteneckenabreißerin, im richtigen Leben bei der Gemeinde im Team Kultur.
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  • Christoph Sure, im Vorbeigehen.
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  • Axel Bartling und andere Zuschauer beim Ablachen.
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  • Volles Haus, äh .. Zelt.
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  • Der Meister der Wortjonglage. Dietmar Wischmeyer.
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