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Der Leitling

Bei einer Begehung im Januar im Zuge einer Erfassung von Kulturlandschaftsmerkmalen der Region Hannover in der Gemarkung der Gemeinde Uetze wurde auch der sogenannte Leitling registriert.
An einem Feldweg zwischen Katensen, Dollbergen und Schwüblingsen steht an der Ecke einer Abzweigung ein behauener Findling. Eine Inschrift an der Frontseite lässt sich als „Leitling“ entziffern, darunter ist ein stilisiertes Sensenblatt in den Fels gehauen.
Eine Bank zum Ausruhen ist auch vorhanden, eine Birke spendet Schatten. Die Bank ist in den letzten zwei Jahren aufgestellt worden, wenn ich es recht erinnere, von der Freien Wählergemeinschaft Katensen. Aus welchem Jahr der Findling stammt, wann er behauen wurde – und vor allem: welche Bedeutung er hat, das weiß ich leider nicht. Aber ich wüsste es gern, vielleicht hat ja der eine oder andere hier auf myHeimat mehr Informationen.
In der Chronik des Dorfes Dollbergen steht dazu jedenfalls:

„Im Lautling
Diese Flurbezeichnung, auch Leitling oder Lothling ist heute [1973] völlig unbekannt. Es handelt sich hier um einen ‚unbestandenen Teil des Beerbusches’ und der damals auch noch herrschaftlichen Katenser Horst.
In dem Ortstermin am 26. September 1796 erschienen die Eingesessenen aus Dollbergen ‚vor dem Holze, der Lothling genannt’. Der Geschworenen Hennigs (Besitzer der Brinkstelle Rüter, Nr. 33) bittet um Anweisung von drei Morgen zu seinem bereits angewiesenem Lande zwischen seinem und Koven Koppel. Die Gemeinde insbesondere die Halbhöfner erheben Einspruch wegen der Schaftrift und des Weges ins Holz. Der Weg wird daraufhin an den Koppelrand verlegt. Da diese Wege nicht befestigt wurden, machte das weiter keine Schwierigkeiten. Hennigs erhält das Land, einige abständige Fuhren werden ihm als Klafterholz überlassen.Weitere Anträge stellen die Brinksitzer Asseburg und Klages und der Schulmeister. Die Forstverwaltung erhebt keinen Anspruch, da hier nur Eichenheister von schlechtem Wuchs standen. [...]

Quelle Dollbergen einst und jetzt , 1973 von Gustav Hennigs, Seite 30.

Wer außerdem noch weitere historische Kulturlandschaftselemente anzeigen möchte, wende sich bitte an das Büro Kulturlandschaft und Geschichte, Region Hannover, Christian Wiegand und Henning Dormann.

Nachtrag: War heute noch einmal dort. Ein schöner Spaziergang mir dem Hund. Dabei habe ich dann auch die Glyphen auf der Rückseite des Steins fotografiert, die mir beim ersten Mal erst später auf den Fotos aufgefallen waren.

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4 Kommentare

Vielen Dank für den Hinweis.

Hallo Beate,
Der Erinnerungsstein an die alte Flur "Leitling" wurde am 11. Juli 1996
mit Hilfe des Heimatfreundes Harmen-Irmfried Heineke aus Immensen vom Heimatbund Katensen aufgestellt.
Schön dass Du ihn endlich entdeckt hast.
Mit dem Flurstein soll versucht werden, auf die Gegebenheiten in früheren Jahrhunderten, für diesen Teil der Katenser Feldmark hinzuweisen.
Schon wenige Jahrzehnte nach dem dreißigjährigen Krieg wurden erste Maßnahmen zu einer wirtschaftlichen Nutzung des Burgdorfer Holzes und den unbewaldeten Flächen der angrenzenden Bereiche getroffen.
Im Bereich der Dörfer Dollbergen, Schwüblingsen und Katensen war, zwischen dem Burgdorfer Holz und der "Köngl. Catenser Horst" ein unbewaldetes Gebiet im Besitz der Domänenkammer erhalten geblieben
Es wurde, nachdem immer mehr Vieh gehalten wurde, zur Hut- und Weide an neun Dörfer gegeben.
Der aufgestellte Flurstein ermöglichte auf zwei Flächen geeignete Symbole darzustellen. Die vordere Fläche zeigt den erhaltenswerten Namen der ehem. Gesamtflur und ein Wappenzeichen des nächstgelegenen Dorfes Katensen.
Auf der seitlichen Fläche sind wichtige Wappenzeichen zu sehen. Es sind Symbole der Ortschaften die vordem hier Berechtigungen besaßen.
Das waren:
Hänigsen, Altmerdingsen, Krätze, Dahrenhorst, Uetze, Dollbergen,Schwüblingsen und Arpke.
Durch die Generalteilungen und Verkoppelung in den Jahren 1850/52 ist das "Almendegebiet Leitling" das eine Größe von etwa 200ha (800 Morgen)
mit verteilt worden.
Auch in früheren Zeiten haben die Menschen nicht immer friedlich zusammengelebt, so kam es so um 1740 zum Streit zwischen den Ortschaften und vor allem zu handfesten Auseinandersetzungen der Hirten untereinander.
Eines kann ich hier aber versprechen, wenn es Katenser waren, die diesen Streit vom Zaun gebrochen haben, das soll nicht wieder vorkommen.
Für weitere Auskünfte stehe ich gern zur Verfügung.
Gerd Voiges, Heimatbund Katensen

Na, das nenne ich eine ausführliche Auskunft. Herzlichen Dank!

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